Leise blubbert der Komposttee…

Komposttee

Die dynamische Landwirtschaft macht offensichtlich vieles richtig, wenn es um den Erhalt der Böden geht. Bedeutsam ist in diesem Zusammenhang die ähnliche Vorgehensweise bei der Herstellung von Komposttee.

Beim Komposttee wird möglichst guter, hofeigener Kompost verwendet, ungefähr 500 Gramm je 100 Liter Wasser. Dazu kommen 500 Gramm Melasse und – je nach Rezept – weitere Zutaten wie Gesteinsmehle, BioAktiv oder Huminsäuren. Mit einer Heizung wird das Wasser auf einer Temperatur von circa 28 Grad gehalten. Eine Aquariumpumpe bläst Luft in den Behälter und sorgt dafür, dass sich die Mikroben vom Kompost trennen und sich frei im Wasser verteilen. Nach etwa 18 bis 24 Stunden ist der Komposttee bereits fertig und wird möglichst zügig auf dem Feld ausgebracht, je nach Verwendungszweck entsprechend verdünnt.

Bei manchen Kompostteebehältern wird durch eine sich konisch verjüngende Form des Behälters ein Wirbel erzeugt, der eine weitere Anreicherung mit Sauerstoff bewirkt und das Wasser zusätzlich dynamisiert.

Im Gegensatz zur dynamischen Landwirtschaft unterliegt die Herstellung von Komposttee keinerlei Beschränkungen bezüglich Zeit, Menge oder Art der Ausbringung. Erfahrungsberichte zum Komposttee ähneln eher denen aus dem Bereich der EM-Anwendungen als der dynamischen Landwirtschaft. Fast immer wird die bessere Fähigkeit zur Wurzelbildung der Pflanzen erwähnt. Mehr Wurzeln deuten auf ein aktiveres Bodenleben und schnellere Umsetzungsprozesse hin, sorgen für eine bessere Durchlüftung und letztendlich für mehr Biomasse im Boden, die zum Humusaufbau weiter genutzt werden kann. Im Bereich des Pflanzenschutzes stellt der Komposttee eine sehr unspezifische Methode dar, die viel Erfahrung braucht und durch gezielte Maßnahmen ergänzt werden sollte.

Hände

So sind in EM beispielsweise aerob lebende Hefen enthalten, während es im Komposttee sicherlich anaerob lebende Milchsäurebakterien gibt. Beide Verfahren – sowohl Komposttee als auch die EM-Technologie – haben ihre Stärken und ein Landwirt ist gut beraten, diese zum richtigen Zeitpunkt und nach seinen Bedürfnissen einzusetzen. Dass Komposttee keinen Widerspruch zu EM darstellt, zeigt die Produktpalette verschiedener Hersteller. Zum einen werden sowohl EM-Fermenter als auch Kompostteebereiter einträglich nebeneinander angeboten. Zum anderen werden Sets vertrieben, die zunächst eine normale EM-Zubereitung enthalten, in die frischer Gras- und Kräuterschnitt (=hofeigene Bakterien), Huminsäure sowie verschiedene weitere Zusätze zur Fermentation gegeben werden.

Es ist ein interessanter und spannender Ansatz, beide Verfahren zusammenzufassen und zu vereinfachen. Über gewonnene Langzeiterfahrungen wird im EMJournal zum gegebenen Zeitpunkt berichtet.

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