Küchenbokashi

Fermentieren von Küchenabfällen mit EM

Welche Grundausstattung brauche ich?

  • Sie brauchen einen, besser zwei Bokashi Eimer.
  • 1 verschließbares Behältnis (z.B. größere Tupperdose) für die Tagesmenge an Abfällen
  • EMa, Bodenaktivator, fertiges Bokashi oder EM Streu zum impfen

Die Besonderheit eines Bokashi Eimers liegt in der inneren Unterteilung durch ein Sieb. Durch die Löcher kann der entstehende Saft hindurchfließen und sich unten im Behältnis sammeln. Ebenso hat der Eimer unten einen Ablaufhahn und ist mit einem Deckel komplett luftdicht verschließbar. Bokashi Eimer gibt es von verschiedenen Herstellern sowie Varianten der Marke Eigenbau.

Da ein gefüllter Bokashi Eimer etwa 14 Tage fermentiert, benötigen Sie einen Ersatzeimer, der in dieser Zeit befüllbar ist.

Küchenbokashi herstellen – Schritt für Schritt

1. Tagesmenge an Abfällen in einem kleinen Behälter sammeln

In das Küchenbokashi dürfen alle Grünabfälle sowie gekochte Essensreste, Früchteschalen, altes Brot, restliches Tier/Vogelfutter usw. hinein. Wichtig ist, dass das gesamte Material möglichst klein geschnitten wird und nicht zu nass ist. Je kleiner das Material, desto schneller geht nachher der Vererdungsprozess. Bei einer Pressprobe mit der Hand sollte keine Flüssigkeit austreten. Oder Sie geben saugfähriges Material wie Kleie oder Brotreste hinzu, welche die Flüssigkeit aufsaugen kann. Geben Sie keine schimmeligen Produkte dazu. Diese gehören in den Hausmüll. Die dort verbreiteten Fäulnisbaktieren können den Fermentationsprozess stören.

2. Tagesmenge mit EM versetzen

Am Ende des Tages sprühen Sie etwas EMa auf die gesammelten Abfälle. Oder Sie geben etwas von Ihrer EM Streu oder dem fertigen Bokashi dazu. Dann rühren Sie die Menge einmal kräftig um, so dass die Mikroben mit dem gesamten Material gut vermengt werden. Anschließend kippen Sie alles in den großen Bokashi Eimer und drücken das Material mit den Händen richtig fest. Dann den Deckel wieder luftdicht verschließen.

3. Den Bokashi Eimer komplett füllen

Diesen Vorgang wiederholen Sie bis der große Bokashi Eimer voll ist. Um besonders kleinere Mengen zu Beginn luftdicht zu verschließen, können Sie einen Innendeckel auf die festgepresste Masse legen oder eine Plastiktüte mit Sand oder Wasser füllen und diese in den Eimer auf das gesammelte Bokashi legen.

4. Reifeprozess

Den vollen Bokashi Eimer lagern Sie am Besten an einem frostfreien Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Ab 6 Grad Celsius arbeiten die Mikroben in dem Eimer weiter. Im Winter kann der Bokashi Eimer in eine Pause gehen und die Fermentation im Frühjahr fortsetzen.

Im Eimer können sich Gase bilden und den Deckel aufblähen. In diesem Fall reicht ein kurzes Entlüften aus.

Das Bokashi braucht 1-2 Wochen für die gesamte Fermentation. Dabei entsteht wie bei der Sauerkrautherstellung Flüssigkeit. Diese sammelt sich unten im Eimer und sollte über den Auslaufhahn abgelassen werden. Der Bokashisaft kann für verschiedene Zwecke benutzt werden.

  • 10ml  Bokashisaft auf eine 10L Gießkanne als Flüssigdünger für Gartenpflanzen und Blumentöpfe alle 3-4 Wochen
  • 1:10 mit Wasser als Abflussreinigung in der Küche (Haare und Seife in Badabflüssen sind nicht so gut abbaubar)
  • In Toiletten und Klärgruben verwenden
  • Für Trockentoilettensysteme unverdünnt verwenden
  • Für Aquarien alle 2 Monate 1:5000 – bitte genau berechnen und Sie müssen sicher sein, dass Ihr Bokashi fermentiert und nicht fault!

Achtung: Der Bokashisaft verdirbt schnell und sollte innerhalb weniger Tage verbraucht werden!

 5. Das Küchenbokashi ist fertig

  • Das Bokashi sieht so aus, wie Sie es in den Eimer gegeben haben
  • Es sollte säuerlich-süßlich riechen, aber nicht verfault
  • Es kann eine weiße pilzartige Schicht haben – dies ist kein Schimmel, sondern es sind die Hefebaktieren

6. Das Bokashi in die Erde bringen – Vererdungsprozess

Das fertige Bokashi ist mit einem PH-Wert von 3,2 sauer und braucht ca. 4-6 Wochen um sich in der Erde zu neutralisieren. In dieser Zeit wird das Bokashi vererdet. Die Regenwürmer und Mikroben werden kein sichtbares Material mehr zurücklassen, außer guten Humus.

Am Besten Sie bringen das Küchenbokashi in die Erde, wenn alle Beete noch frei sind. So gehen Sie kein Risiko ein, dass Saatgut oder Setzlinge fermentieren oder gar Jungpflanzen auf Grund des sauren PH-Wertes eingehen.

Wenn alle Beete schon ordentlich Saison haben, dann bietet sich an einen extra Bokashiplatz am Rande des Beetes einzurichten. Auf einer Fläche von 1 x 2 m können Sie abwechselnd 2 Bokashilöcher mit Material füllen und in Ruhe vererden lassen. Die nährstoffreiche Erde entnehmen Sie nach 4-6 Wochen und bringen diese zwischen den Beeten aus.

Niemals frisch auf die Erde streuen

Küchenbokashi können Sie nicht in einfach auf die Erde streuen. Dann beginnt das Matrial zu verfaulen und es wird wirklich unangenehm riechen. Es ist absolut notwendig den Bokashiprozess unterirdisch zu beenden. Sie haben verschiedne Möglichkeiten dies zu tun.

  • In 15 cm tiefen Furchen zwischen die Beetreihen mit einem Abstand von mind. 30 cm zu allen Pflanzen
  • In Pflanzkübeln 1/3 Erde einfüllen, dann eine Reihe Bokashi und dann wieder Erde. Dann die jungen Pflanzen oder Saatgut ausbringen. Bis die Wurzeln das Bokashi erreichen ist es längst vererdet.
  • Bei Baumsanierungen: Um Bäume herum Grassode anheben, Bokashi hinein und alles wieder verschließen.
  • In einem Extra Bokashiplatz
  • Im Gartenkompost oder Schnellkomposter eingraben und dort vererden lassen

Wenn Sie das Bokashi in die Erde geben, dann reicht es die Erde Spatentief auszuheben. In den obersten 15 cm Erde befinden sich die meisten Mikroben. Geben Sie das Bokashi hinein und mischen Sie es mit dem Spaten mit Erde bevor Sie das Loch wieder schließen.

Kleiner Tipp: Am Besten Sie tragen Handschuhe und Gummistiefel dabei, denn Ledergartenhandschuhe oder Lederschuhe nehmen leicht den Bokashigeruch an.

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