Mit EM-Technologie Gewässer sanieren

Pfuhler See

Der Pfuhler See ist ein acht Hektar großer Baggersee in der Nähe des bayerischen Ortes Neu-Ulm, dessen Sediment von engagierten EM-Kennern bereits seit 2015 über Dangos mit EM versorgt wird. Im EMJournal 74 wird darüber berichtet.

Da Gewässer verschiedene Größenordnungen und Ausprägungen haben, ein kurzer Hinweis, worum es hier NICHT geht: weder um den Swimmingpool noch um den kleinen Gartenteich, auch nicht um Flüsse oder Meere. Es geht um größere Binnengewässer, die ein weitgehend geschlossenes Ökosystem darstellen. Dennoch lassen sich die Erkenntnisse auf weitere Wasserstellen übertragen.

Die größte Schwierigkeit der Seen in Deutschland liegt nach wie vor im übermäßigen Nährstoffeintrag und der daraus folgenden Eutrophierung (Überdüngung). Hohe Konzentrationen der Nährstoffe Phosphor und Stickstoff können in stehenden Gewässern ein verstärktes Pflanzen- sowie Algenwachstum bewirken. Sichtbare negative Folgen sind eine starke Wassertrübung, Sauerstoffdefizite, Fischsterben oder allergische Reaktionen der Badenden. Eine unerwünschte Eutrophierungsfolge ist häufig eine immense Entfaltung von Blaualgen, die massive Oberflächenblüten bilden. Manche Stämme sind toxisch oder erzeugen Allergien. Sperrungen der betroffenen Badeseen sind die traurige Folge.

Verstärkt auftretende Starkregen können durch Abschwemmung von Boden sowie aufgebrachtem Dünger (wie Gülle) aus der Landwirtschaft zu einem vermehrten Eintrag von Phosphor in die Seen führen. Eine zunehmende Erwärmung des Oberflächenwassers durch Klimaveränderungen kann den Eutrophierungsprozess verstärken. Das Umweltbundesamt (UBA) verweist in der Broschüre Gewässer in Deutschland: Zustand und Bewertung von 2017 auf Daten der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) zum ökologischen Zustand von Seeflächen mit mehr als 500 Quadratmetern. Laut diesen Angaben befinden sich lediglich drei Prozent der bewerteten Seen in einem ‚sehr guten‘ sowie weitere achtzehn Prozent in einem ‚guten‘ ökologischen Zustand. Alle anderen Seen verfehlen den guten ökologischen Zustand hauptsächlich wegen zu hoher Nährstoffeinträge.

Wasser-Ökosystem

Funktionierendes Wasser-Ökosystem mit Selbstreinigungskraft. Eine reichhaltige Mikroflora bildet die Basis.

Schild Unisee Bremen

Dieses Hinweisschild steht am Unisee, einem beliebten Erholungsgebiet in Bremen. Der Text auf der genannten Website vom 14.05.2021 meldet ein Wachstum von Burgunderblutalgen und warnt insbesondere Hundebesitzer.

Blaualgen

Blaualgen sind eine spezielle Art der Cyanobakterien, die grundsätzlich in niedriger Konzentration im Wasser zu finden sind. Unter entsprechenden Bedingungen breiten sie sich jedoch extrem aus.

Hände
Dangos

Dangos wirken im Sediment eines Gewässers. Diese etwa handtellergroßen getrockneten Kugeln – auch Bokashi-Bälle oder Mudballs genannt – bestehen aus Erde oder Schlamm, EM-Bokashi und flüssigem EM.

Amphibienfahrzeug

Mithilfe von Lanzen wird flüssiges EM in das Sediment des Gewässers gespritzt.

Autorin

Limnologie
Die Wissenschaft von den Binnengewässern.

Trophiegrade der Gewässer
Seen werden anhand des Nährstoffgehaltes an Phosphor, Stickstoff, Kohlenstoff sowie Schwefel und Sichttiefe in Trophiestufen eingeteilt. Phosphor ist dabei der begrenzende Faktor und wirkt in der Einordnung in Trophiestufen ausschlaggebend. Generell gilt, je weniger Sauerstoff zur Verfügung steht, desto mehr Pflanzennährstoffe enthält das Gewässer:

  • Oligotroph sind Gewässer mit geringem Phosphorgehalt und geringer organischer Produktion. Das Pflanzen- und Algenwachstum ist begrenzt, daher auch der Artenreichtum. Ein klarer Bergsee mit groben Kieselsteinen ist meist oligotroph.
  • Mesotroph steht für ein Gewässer mit einem etwas höheren Phosphorgehalt.
  • Eutroph ist ein Gewässer mit einem hohen Phosphorgehalt und einer hohen Produktion an Biomasse. Der Grund des Gewässers ist mit einer anaeroben Faulschlammschicht überzogen. Der Sauerstoffgehalt am Ende des Sommers liegt meist lediglich bei dreißig Prozent.
  • Hypertroph (polytroph) ist ein Gewässer mit einem starken Phosphorüberangebot. Der Sauerstoffgehalt wird durch die starke Biomassenproduktion fast gänzlich aufgebraucht, sodass es häufig zu Fischsterben in diesen Gewässern kommt.

Eutrophierung
Die Zunahme des Trophiegrades eines Gewässers wird als Eutrophierung bezeichnet. In der Geschichte eines Sees ist dies ein langsamer, natürlicher Prozess. Durch die Auffüllung des Seebeckens mit Sediment verringert sich sein Volumen (Verlandung). Dies führt zu einer natürlichen Zunahme des Trophiegrades auch bei gleichbleibendem Nährstoffeintrag. Übermäßiger Nährstoffeintrag führt zu einer schnelleren Eutrophierung.

Phosphor
Phosphor ist ein wichtiger Pflanzennährstoff, auch für Wasserpflanzen. Die Nährstoffe sind besonders lange wirksam, bleiben oft jahrelang im Ökosystem des Sees und werden mehrmals im Stoffkreislauf umgesetzt. Zu viel Phosphor beeinträchtigt die Wasserqualität. Das Element Phosphor gehört, chemisch betrachtet, zu den Nichtmetallen.

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