Hilfe für einen verletzten Ahorn

Der nackte Baum

Der nackte Baum

In dem kleinen Ort Kühbach im schwäbischen Teil Bayerns, nicht allzu weit von Augsburg entfernt, wurde am Rand einer Straße ein Ahorn entdeckt, dem vollständig die Rinde abgezogen worden war. Als unser Mitglied, die EM-Beraterin Lucia Bucher davon erfuhr, zögerte sie nicht lange und entschloss sich den Baum, wenn möglich, zu retten.

Soforthilfe für den Stamm

Nach der ersten Besichtigung des verletzten Ahorns, der auf einem Grünstreifen zwischen Straße und einem Skaterpark steht, entschied sich Lucia Bucher für eine komplette Behandlung des etwa 16 Jahre alten Baumes. Umgehend besorgte sie alle Materialien dafür und fuhr sie zusammen mit einer Leiter zum Tatort.

Zunächst mischte sie Lehm, Zeolit, EM-Keramikpulver mit EMa oder einem Fertigprodukt sowie Bio-Rapsöl und Tapetenkleister an. Letzterer sorgt dafür, dass die Paste nicht gleich wieder vom Regen abgewaschen wird. Um die Paste weiter zu stabilisieren, legte sie einen Verband aus Jute darüber, so dass der Baum nun eine Ersatzrinde hat, die ihn schützt und hilft, sich zu regenerieren.

Bokashi für die optimale Versorgung

Ein Junge kam mit dem Fahrrad vorbei, hielt an und fragte, ob er helfen könne. So bohrten bzw. gruben sie gemeinsam mehrere spatentiefe Löcher um den Baum herum, am Rand der Baumscheibe, um ihn mit hochwertigem Bokashi zu versorgen. Bokashi ist ja fermentiertes organisches Material, d. h. darin enthalten sind schon von den Effektiven Mikroorganismen vorverdaute Nährstoffe, die der Baum über seine Wurzeln schnell aufnehmen kann.

Wie dem Baum diese schwere – eigentlich tödliche – Verletzung zugefügt wurde, kann man nur vermuten. Es ist aber naheliegend, dass Jugendliche aus Übermut und Gedankenlosigkeit dem Baum die gesamte Rinde abgezogen haben. Reste davon lagen noch in der Nähe. Wenn das so ist, dann können sie nun auf der Tafel am Fuß des Baumstamms nachlesen, was sie dem Baum angetan haben und welche Bedeutung Bäume für uns alle haben.

Da die Rinde eines Baumes wesentlich für die Versorgung von den Wurzeln bis in die Blatt-spitzen ist, stehen die Chancen einer Regeneration nicht gut. Sicher geht es ihm jetzt aber sehr viel besser, als wäre er Sonne, Wind und Wetter ohne seine Haut ausgesetzt.

Es könnte ja sein, dass der oder die Täter nun erfassen, was sie getan haben. Und sie können lernen, warum Bäume für uns wichtig sind. Denn auf der Tafel spricht der Baum selbst: „Wenn es gelingt, kann ich dadurch weiterhin für gute Luft, Schatten und zusammen mit meinen Baumgeschwistern für gutes Klima sorgen, welches alle Lebewesen gerade heutzutage so dringend brauchen.“

Pit Mau, Lucia Bucher

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