Kon-Tiki in der Erde: Selbst einen Kon-Tiki graben

Im EMJournal 53 haben wir von der Begeisterung des Bielefelder Kochs Ernst-Heiner Hüser berichtet, der einen professionellen Holzkohle-Brenner, den stählernen Kon-Tiki, betreibt, um die Böden seiner Gemüsegärten zu Terra Preta, fruchtbarer Schwarzerde, zu machen. Da dieser Brenner aber nicht ganz billig ist und vor allem für Menschen in ärmeren Ländern kaum erschwinglich, hat uns Hans-Peter Schmidt vom Schweizer Ithaka Institut die preisgünstige Erd-Variation des Kon-Tiki empfohlen.

Kon-Tiki

Pflanzenkohle lässt sich auch ohne jede Investition und lediglich mit natürlichen Baumaterialien herstellen. Man grabe im Boden ein konisches Loch mit der Form eines Kon-Tiki, stampfe den Lehm fest, schichte Steine als oberen Rand auf und beginne kaum eine Stunde später Pflanzenkohle herzustellen.

Die Herstellung von Pflanzenkohle im Erdloch ist eine mehrere tausend Jahre alte Technik. Bevor wir am Ithaka Institut die Kon-Tikis aus Stahl entwickelten, haben auch wir unsere ersten Erfahrungen und Tests im Boden durchgeführt.

Sicher, im Vergleich zum Kon-Tiki aus Metall gibt es einige Nachteile. So lässt sich die Kohle kaum von unten nach oben mit Wasser und Nährstoffen quenchen (ablöschen) und das Quenchwasser versickert eher, als man es auffangen und wiedergewinnen kann. Auch ist durch die nicht reflektierende Erdwand die Temperatur der verkohlenden Biomassen nicht so gleichmäßig und die Verbrennung ist nicht ganz so optimal. Aber all dies sind wenig relevante Nachteile, wenn man sich einen Kon-Tiki aus Stahl nicht leisten kann. Im folgenden finden Sie eine Anleitung (englisch), wie Sie einzig mit einer Schaufel als Werkzeug einen Kon-Tiki bauen und darin Pflanzenkohle herstellen können:

www.ithaka-institut.org/ithaka/media/doc/1433575787400.pdf

Autor

Pit Mau

Podcast EM-Perspektive

Kennen Sie schon unseren Podcast “Die EM-Perspekte”? In einer spannenden Folge spricht Tobias Epp von EM Süd über die Vielseitigkeit von Pflanzenkohle und die Kombination mit EM.

Die Mitglieder des EM e.V. haben in unserem digitalen Mitgliederbereich Zugang zu all unseren Podcastfolgen. Einzelne Episoden, wie diese mit Epp, veröffentlichen wir auch öffentlich zugänglich auf Spotify.

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