Kon-Tiki in der Erde: Selbst einen Kon-Tiki graben

Im vorigen EMJournal haben wir von der Begeisterung des Bielefelder Kochs Ernst-Heiner Hüser berichtet, der einen professionellen Holzkohle-Brenner, den stählernen Kon-Tiki, betreibt, um die Böden seiner Gemüsegärten zu Terra Preta, fruchtbarer Schwarzerde, zu machen. Da dieser Brenner aber nicht ganz billig ist und vor allem für Menschen in ärmeren Ländern kaum erschwinglich, hat uns Hans-Peter Schmidt vom Schweizer Ithaka Institut die preisgünstige Erd-Variation des Kon-Tiki empfohlen.

Pflanzenkohle lässt sich auch ohne jede Investition und lediglich mit natürlichen Baumaterialien herstellen. Man grabe im Boden ein konisches Loch mit der Form eines Kon-Tiki, stampfe den Lehm fest, schichte Steine als oberen Rand auf und beginne kaum eine Stunde später Pflanzenkohle herzustellen.

Die Herstellung von Pflanzenkohle im Erdloch ist eine mehrere tausend Jahre alte Technik. Bevor wir am Ithaka Institut die Kon-Tikis aus Stahl entwickelten, haben auch wir unsere ersten Erfahrungen und Tests im Boden durchgeführt. Sicher, im Vergleich zum Kon-Tiki aus Metal gibt es einige Nachteile. So lässt sich die Kohle kaum von unten nach oben mit Wasser und Nährstoffen quenchen (ablöschen) und das Quenchwasser versickert eher, als man es auffangen und wiedergewinnen kann. Auch ist durch die nicht reflektierende Erdwand die Temperatur der verkohlenden Biomassen nicht so gleichmäßig und die Verbrennung ist nicht ganz so optimal. Aber all dies sind wenig relevante Nachteile, wenn man sich einen Kon-Tiki aus Stahl nicht leisten kann. Im folgenden finden Sie eine Anleitung (englisch), wie Sie einzig mit einer Schaufel als Werkzeug einen Kon-Tiki bauen und darin Pflanzenkohle herstellen können:

www.ithaka-institut.org/ithaka/media/doc/1433575787400.pdf

Pit Mau

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