Eine Leber wie ein Schweizer Käse!“ Von der Gesundung einer Berberstute

Seit gut sieben Jahren züchte ich Berberpferde, eine vom Aussterben bedrohten Pferderasse aus dem Maghreb. Angefangen hat alles mit Rashidia les Barbes, einer im Mutterleib aus Algerien importierten, äusserst wertvollen Zuchtstute. Sie schien sich bei uns in Hessen ganz wohl zu fühlen. Im Jahr 005 änderte sich dies. Rashidia hatte immer wieder (praktisch jeden Monat) Krampf-Koliken, starke Bauchschmerzen unbekannter Ursache, so dass der Tierarzt immer schnell kommen und eingreifen musste – Koliken können für Pferde lebensbedrohlich sein.

Die Stute sah zunehmend schlechter aus: sie nahm ab, war matt, die Mähne fiel aus und das Fell wurde stumpf. Alles wurde untersucht und abgeklärt: die Haltung, Fütterung, die Qualität des Wassers usw. – aber alles schien in Ordnung zu sein. Im November 005 brachten wir Rashidia dann zur Diagnostik in die Uni-Klinik nach Giessen. Dort wurden nach allerhand Untersuchungen per Leberultraschall eine Menge echofreie Zonen entdeckt – auf dem Bild sah die Leber aus wie ein Schweizer Käse! Man meinte, das könnten bestenfalls Granulome (entzündungsbedingte vergrößerte Zellen) sein oder entzündliche Prozesse, schlimmstenfalls Tumore. Und wenn die Leber einmal kaputt sei, könne man da auch gar nicht viel machen. Man könne es mit Antibiotika versuchen, vier Wochen lang, das helfe aber nur gegen akute Entzündungen … Die Leberwerte waren um das 100-fache erhöht! Tendenz steigend.

Das Pferd war von der einen Woche Klinik so ausgelaugt, dass es dort kaum einen Tag länger überlebt hätte. Deshalb wollte ich Rashidia schnell nach Hause holen, in ihre vertraute Umgebung zu ihrer Familie stellen und sie wieder etwas aufpäppeln. Und dann in Ruhe überlegen, was zu tun sei. In ihrem Zustand konnte ich ihr die Antibiotika nicht zumuten! Dazu gab ich uns sechs Wochen, danach wäre Rashidia hoffentlich wieder bei Kräften…

Zu Hause ging es Rashidia auch sogleich besser. Ich surfte viel im Internet, telefonierte rum und wurde fast selber zum Spezialisten über Lebererkrankungen. Ich fütterte Meta-Diät, ein Futter für leberkranke Pferde von St. Hippolyt, dazu Mariendistel, Artischocke, Öle, Glucose und Lebertran. Dann kam eine Mail einer mir bis dahin unbekannten Pferdehalterin aus Frankfurt. Sie meinte, ich solle mal EM probieren, sie sei sich sicher, das würde helfen… EM – was ist das??? Ich machte mich schlau im Internet, fand heraus, dass es sich um so etwas wie Milchsäure- und Hefebakterien handelt – immer gut für den Darm – und las in Internetforen (z.B. im www.pferde- forum.org) Artikel von erfolgreichen Pferde-Behandlungen mit EM. Klar, das wollte ich probieren. Wir hatten ja nichts zu verlieren…!!!

Also nahm ich Kontakt zu Herrn Werner, dem EM-Berater in Nordhessen auf. Er hörte sich meine Geschichte an, beriet mich ausführlich, machte mir Mut und schickte mir Infomaterial mit meiner ersten Bestellung, EM und Melasse. Alles ging recht schnell; schon nach einer Woche war mein erstes EMa fertig und ich konnte es an den Pferden ausprobieren. Rashidia fand „das Zeug“ ganz lecker, und da es ja nicht schadet, gab ich den anderen Pferden auch einen Schluck über ihr Futter. Mein Pferd fand allmählich zur alten Form zurück, es nahm wieder zu, Haut und Haare wurden besser und es war wieder leistungsfähig. Ich lernte mein Pferd völlig neu kennen: statt des müden hatte ich auf einmal ein munteres, agiles Pferdchen! Es ging ihr so gut, dass ich bald auf das Spezialfutter und die anderen Zugaben verzichten konnte, auch das Langzeitantibiotika war zum Glück gar nicht mehr nötig. Auch sonst keinerlei Behandlungen, Medikamente oder Therapien mehr! Seit dem Sommer 2006 wird Rashidia wieder normal geritten; bei schönem Wetter sind wir täglich bis zu drei Stunden im Wald unterwegs. Es war alles wieder in Ordnung, nur ein Fohlen wollte ich der Stute nicht mehr zumuten …

Seitdem bekommen alle Pferde bei mir täglich EM übers Futter, gelegentlich desinfiziere ich damit den Stall und behandle auch Wunden damit. 2006 gab es bei Rashidia nur noch eine einzige Kolik, und das Blutbild nach sechs Monaten zeigte nur noch 2-fach erhöhte Leberwerte. Das war ein grosser Erfolg für uns – damit hätte keiner gerechnet. Am wenigsten die Tierklinik! Anfang 2007 liess ich erneut ein Blutbild machen. Und? Alle Werte im Normbereich. Rashidia ist wieder völlig gesund!!! Warum, das weiss der Himmel. Ich denke, die Mischung aus Zuwendung, Spezialfutter und nicht zuletzt den EMs hat’s gebracht. Im Mai 2007 wagten wir es nun doch noch einmal, Rashidia decken zu lassen und erwarten nun für April 2008 ein hoffentlich gesundes und kräftiges Fohlen aus einer ganz besonderen und zähen Stute – Rashidia les Barbes. Totgesagte leben halt länger!!!

Tanja Haase, Laubach
Kategorie EM

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