EM in der Orchideenkultur

Damals, vor über 10 Jahren, kam ich als Koiteichbesitzer durch Hinweise eines Bekannten zu EM. Er hatte damit sehr gute Erfolge hinsichtlich der Wasserqualität. Dies konnte ich dann nach kurzer Zeit der Anwendung vollauf bestätigen. Schon bald stellte ich mein eigenes EMa her und begann, dieses im Zier- und Nutzgarten sowie bei allen Zimmerpflanzen einzusetzen – einschließlich meiner Orchideen. 

Ein Blick in Manfred Treus Orchideenparadies: Die Schönheit der Pflanzen sieht man deutlich, leider kann man den Duft aber nur erahnen.

Effektive Mikroorganismen als „Hilfsarmee“ zur Erhaltung seltener Orchideen

Orchideen aus den Tropen und Subtropen sind als Epiphyten schwach zehrende Pflanzen; mit Düngergaben muss man sparsam sein. Zudem vertragen sie kein hartes Wasser, das auch weder zu sauer noch zu alkalisch sein darf. Meine Orchideen bekommen Leitungswasser (Bodenseewasserversorgung) mit einem Härtegrad von 8 dH und einem ph-Wert von 7,8. Letzterer ist etwas zu alkalisch. Die Korrektur erfolgt mittels Zugabe von EMa auf einen Idealwert von pH 6,5 (Einsatz von Teststreifen). Regenwasser verwende ich wegen der hohen Belastung auch gelöster Schadstoffe nicht mehr. Zu hartes Wasser kann mit destilliertem Wasser weicher gemacht werden. Meine Orchideensammlung pflege ich seit nunmehr fast vierzig Jahren. Es handelt sich bei den Pflanzen fast ausschließlich um Naturformen der Gattung Cattleya aus Südamerika, einige aus Mittelamerika. Viele seltenste Stücke möchte ich bewahren und gebe Teile davon in geeignete Sammlungen und Botanische Gärten ab. Solche Raritäten bedürfen einer sorgsamen und umfassenden Betreuung.

Bis zum Jahr 2008 pflegte ich meine Orchideen an der Fensterbank, danach zogen die edlen Stücke in den Wintergarten um. Anders als in Gewächshäusern mit Naturboden sind hier Fliesen verlegt, was ein wesentlicher Vorteil beim Erhalten der Sauberkeit ist. Der Boden wird immer wieder mit EMa gewischt und der Raum mit EMa gesprüht. Das Ergebnis: sauber und geruchlos. Nur die fantastischen Düfte dieser Tropenwunder dürfen intensiv wirken. Alle 5-7 Tage werden die Pflanzen bis zum Topfrand einzeln getaucht und für einige Minuten in der kleinen Wanne stehen gelassen, damit sich die Wurzeln wie ein Schwamm voll saugen können. Bei jedem zweiten Tauchvorgang gebe ich etwas Dünger dazu. An den übrigen Tagen werden die Pflanzen nur morgens und gegen Abend eingenebelt – genau mit dem EMa-Wasser wie oben beschrieben.

Cattleya maxima var. coerulea (Peru)

Cattleya maxima var. coerulea (Peru)

Cattleya trianae „Mooreana“ aus Kolumbien

Cattleya trianae „Mooreana“ aus Kolumbien

Cattleya labiata var. semialba „Perola rubra“ aus Brasilien

Cattleya labiata var. semialba „Perola rubra“ aus Brasilien

Ein besonders gelungenes Ergebnis ergab sich nach der Umsetzung meiner Idee, mit Hilfe von EM·1 und EMa einen eigenen Dünger herzustellen. Auslöser war die Erfahrung, dass handelsübliche Dünger auf den empfindlichen Orchideenwurzeln nach und nach Salzrückstände zurückließen, welche die Wurzeln schädigten. Der neue Dünger sollte ausschließlich aus natürlichem Pflanzenmaterial mit wenigen Zusatzstoffen entstehen. Denn darin bleiben Enzyme und Pflanzenhormone erhalten. Andere das Wachstum fördernde Stoffe werden durch die Effektiven Mikroorganismen aufgeschlossen und verfügbar gemacht. Also sammelte ich im Frühjahr allerlei Pflanzenmaterial einschließlich deren Blütenständen. Aber: Allein mindestens 50 % der Gesamtmasse besteht aus Brennnessel und Schachtelhalm wegen ihrer besonderen Inhaltsstoffe. Ansonsten gilt die Devise „Jedes Kraut ist geeignet“. Alles wird klein geschnitten und bei mir in einem 5 Liter Eimer (mit verschließbarem Deckel) untergebracht. Dazu kommen noch etwas geschnittene Zwiebeln, Knoblauch und je ein gehäufter Esslöffel Dolomitkalk, Urgesteinsmehl und EM-Keramik. Gerne gebe ich Duftkräuter wie Melisse, Salbei und andere dazu, denn dadurch entsteht eine besondere Duftnote des Düngers.

Hände

Ob in der Pflanzenpflege, in der Wasser- und Umweltsanierung, im gesundheitlichen Kontext oder beim Reinigen – Effektive Mikroorganismen setzen lebensaufbauende Prozesse durch, regenerieren beliebige natürliche Umgebungen, fördern Wachstum und dämmen schädliche Milieus ein – ganz ohne Chemie!

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Jetzt wird der Eimer mit abgestandenem Leitungswasser gefüllt und als Erstgabe mit ca. 300 ml EM·1 versetzt und umgerührt. Der kühl aufbewahrte Rest der Flasche (200 ml) wird 3-4 Tage später zugeführt und nochmals umgerührt. Wichtig ist, dass von Anfang an das Gemisch annähernd luftdicht verschlossen ist und lichtarm aufbewahrt wird. Sehr bald kann ich feststellen, dass der Fermentierungsprozess beginnt: auf der Oberfläche bildet sich eine Haut, die ein positives Zeichen für das Gelingen ist. Intuitiv gebe ich alle zwei Wochen noch einen Spritzer EMa dazu, ohne sagen zu können, ob das vorteilhaft ist oder ohne Belang – egal, es funktioniert. Acht Wochen warte ich ab – dann nochmal kräftig umrühren, einen Tag abstehen lassen und dann durch ein feines Sieb über einen Trichter in einen Kunststoffkanister laufen lassen. Es ist etwas zeitaufwändig; die zersetzten feinen Rückstände im Sieb schütte ich in die Regentonne, so kommen sie dem Nutzgarten zugute.

Ein Blütenwunder aus Kolumbien (Cattleya dowiana var. aurea)

Ein Blütenwunder aus Kolumbien (Cattleya dowiana var. aurea)

Vitales Wurzelwachstum 9 Wochen nach Einsatz des eigenen „EM-Düngers“

Vitales Wurzelwachstum 9 Wochen nach Einsatz des eigenen „EM-Düngers“

Jetzt, im zweiten Jahr der Anwendung dieses Düngers bestätigt sich die Erwartung, dass schon kurz nach der Erstanwendung bei den Orchideen ein bisher ungewohnt kräftiges, gesundes Wurzelwachstum einsetzte. Manche der Pflanzen reagierten sogar außerhalb der periodischen Wurzelbildung mit der Entwicklung neuer Wurzeln. Das ist absolut wichtig, denn gut entwickelte Wurzeln sind das A und O für das Gedeihen und Blühen jeder Pflanze. Und so stehen die Orchideen prächtig da und bereiten mit ihren außergewöhnlichen Blüten und Düften viel Freude. Eine Ergänzung: Für die Orchideen gebe ich nur 50-70 ml des Düngers auf umgerechnet 5 Liter Tauchwasser, andere Pflanzen erhalten das Doppelte.

Autor

Manfred Treu

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