Über die Qualität von EM

Bei der 4. Internationalen EM-Nature Farming Konferenz 1995 in Paris hatte Prof. Higa EM und die EM-Technologie erstmals in Europa vorgestellt. 1996 kam EM auch in Deutschland an. Zunächst war aber nichts anderes verfügbar als EM·1 und Prof. Higas Erklärung, wie man dies mit Wasser und Zuckerrohrmelasse um das mehr als 30-fache vermehrt, um EM auch großflächig einsetzen zu können. Das hat sich geändert: Für (fast) alle Anwendungsbereiche gibt es inzwischen EM-Produkte von hoher Qualität.

EM·1® – Die Basis aller Produkte? So einfach ist es nicht mehr!

Es ist immer wieder interessant, bei Prof. Higa selbst nachzulesen, auf welchem Weg er zu der Multimikrobenmischung EM·1 gelangt ist (Teruo Higa, Eine Revolution zur Rettung der Erde, edition EM 2009). Nach vielen Jahren Versuch und Irrtum hatte er 1982 die Mischung von Mikroorganismen gefunden, die sich in einer Lösung symbiotisch verhielten und auch auf einfa-che Weise vermehrt werden konnten. Über die Jahre wurde die Zusammensetzung von EM·1 in mehreren Stufen optimiert und befindet sich heutzutage qualitativ und wirkungsspezifisch auf dem bekannt hohen Niveau. Zusätzlich zu den bekannten Gattungen der Milchsäurebakterien, Hefen und Fotosynthesebakterien, finden laufend Versuche zu ergänzenden Stämmen von Mikroorganismen statt, um die Wirkung von EM·1 weiter zu optimieren.

Wenn eine der von Prof. Higas Organisation, der EMRO (EM Research Organization) lizensierten Produzenten in Europa EM-Produkte herstellt, erhält er von der europäischen EMRO – mit Sitz nahe Heilbronn – die dafür notwendigen Vormischungen und/oder Einzelstämme. Diese werden dann mit verschiedenen Nährlösungen und gefiltertem und energetisiertem Wasser in einem ausgeklügelten Verfahren fermentiert. Mittlerweile werden drei weitere vom EM·1 abweichende Basismischungen verwendet, die auf ihre Einsatzgebiete im Siliermittel-, Futtermittel- und Nahrungsmittelbereich optimiert wurden. Somit steht in jedem Einsatzgebiet der EM-Produkte ein abgestimmtes Verhältnis von Mikroorganismen zur Verfügung, um eine zuverlässige und positive Wirkung sicherzustellen.

Die EM-Produktion bei der EMIKO

Die Fermentation der EM-Produkte findet in großen temperierbaren und vor Sauerstoff ab-geschotteten Edelstahltanks statt. Das oberste Ziel der Herstellung ist nicht ein tiefer pH-Wert oder ein aromatischer Geruch, sondern die perfekte Balance zwischen den wirkungsbestimmenden Arten im jeweiligen Endprodukt. Bis zur Fertigstellung eines solchen Produktes ist es ein langer Weg. Vom Start bis zum fertigen Gebinde können vor allem bei zeitintensiven Fermentationen bis zu 10 Wochen vergehen. Zu Beginn der Fermentation, existiert noch kein EM-typisches, stabiles und zur Milieusteuerung befähigtes Produkt. Bei diesem Schritt in der Herstellung ist äußerste Hygiene und Sauberkeit in der Fermentation notwendig, um nur die gewünschten Leitkeime weiter zu vermehren. Hier spielen Temperatur, Sauerstoffgehalt, Nährstoffgehalt und pH-Wert eine entscheidende Rolle. Diese Parameter müssen je nach Situation aktiv in die richtigen Bahnen gelenkt werden; sie werden während der Fermentation laufend kontrolliert. Sonst findet zwar nach einiger Zeit ein anaerober Fermentationsprozess statt, das Endprodukt ist aber kein „EM“.

Lagerung versch. Fermentationen in 1000 L-Containern

Lagerung versch. Fermentationen in 1000 L-Containern

Da jeder enthaltene Mikroorganismus seine eigenen „Vorlieben“ hat, oder wissenschaftlicher ausgedrückt in Temperatur, pH, oder Nahrungsgrundlage ein eigenes Optimum aufweist, muss die Fermentation so abgestimmt sein, dass jeder enthaltene Stamm zu bestimmten Zeitpunkten der Fermentation die spezifischen, optimalen Wachstumsbedingungen vorfindet. Die Benachteiligung eines oder mehrerer Stämme würde zwangsläufig zu einer schlechteren Wirkung des Endproduktes führen. Somit wird zum Beispiel über Temperaturverläufe oder bestimmte Zugabezeitpunkte von Einzelstämmen ein optimales Wachstum sichergestellt.

Neben den rezepturspezifischen Parametern ist eine korrekte Reinigung, Spülung und Desinfektion unerlässlich. Zusätzlich findet die Produktion unter gesetzlichen, sowie freiwilligen Standards, wie HACCP, GMP und Bio Zertifizierungen statt. Selbst die verwendete Melasse unterliegt strengen analytischen Kontrollen, damit nur solche Melassen verwendet werden, die alle nötigen essenziellen Stoffe für die EM Vermehrung aufweisen.

Am Ende einer jeden Produktion steht ein dreistufiges Qualitätssicherungssystem. Die erste mikrobiologische Untersuchung findet im Haus statt. Eine zweite Probe wird der EMRO zur mikrobiologischen Untersuchung übergeben und eine dritte Probe wird an ein unabhängiges Institut zur mikrobiologischen und chemischen Qualitätskontrolle versendet. Die Produkte werden erst zum Verkauf freigegeben, wenn sie jede der drei Kontrollen ohne Mängel passiert haben.

Strengste Sauberkeitskriterien gelten bei der Arbeit mit Mikroben

Strengste Sauberkeitskriterien gelten bei der Arbeit mit Mikroben

Seit 2016 ist Mark Beenen für den Bereich „Produktion“ bei der EMIKO zuständig. Er ist Mikrobiologe und im Nebenerwerb als Landwirt tätig. Er wuchs auf dem kleinen landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern auf. Zunächst mit der Ausrichtung auf Ackerbau, Grünland und ca. 200 Schafen, nach einer betrieblichen Neuausrichtung mit Grünland und Pensionspferdehaltung. Die Stelle bei der EMIKO zog er mit Freude anderen Angeboten aus der chemisch/pharmazeutischen Industrie vor.

In der Produktion sind Mark Beenen weitere Aspekte, die über die reine Qualitätssicherung hinaus gehen wichtig. Es muss zwischen den großen und den kleinen (sehr, sehr kleinen) Mitarbeitern eine gesunde und harmonische Atmosphäre herrschen. Streit, Stress und Missmut kann eine Produktion und vor allem die Produktion von Kleinstlebewesen stark beeinträchtigen. Als Vergleich nannte er die Herstellung eines Hefeteigs zu Hause: Wenn ein Fehler gemacht wird, die Stimmung oder das Umfeld nicht stimmt wird der Teig nichts und alle Vorarbeit und alle Ausgaben waren umsonst. Wie bisher und auch weiterhin sollen alle EMIKO Produkte nach einem strengen internen Kodex unter Berücksichtigung von ethischen und ökologisch sinnvollen Aspekten produziert werden.

Sauberkeit muss auch bei der Abfüllung gewährleistet sein

Sauberkeit muss auch bei der Abfüllung gewährleistet sein

Die Produktpalette umfasst mittlerweile neben den Basisprodukten wie EM·1 auch fertige Produkte zur direkten Verwendung, welche über Fermentationssteuerung oder weitere abgestimmte Zusätze auf das jeweilige Einsatzgebiet optimiert werden. Auf diese Weise werden hier bekannte Produkte wie EM·1, Garten- und Bodenaktivator oder weniger bekannte wie der neue Rottelenker*, der neue Kraftreiniger oder Pflanzenfit von gleichbleibend hoher Qualität produziert.

*Rottelenker ist ein landwirtschaftliches EM Produkt, das die semianerobe Umsetzung von lebender Organik in der Flächenkompostierung auf landwirtschaftlichen Flächen verbessert.  Im geschickten Zusammenspiel zwischen enthaltenen Huminstoffen und spezifischen fermentierten Pflanzenextrakten kann so ein effektiver Humusaufbau auf landwirtschaftlichen Nutzflächen initialisiert werden. Dies verbessert die Organik des Bodens und macht kurzfristig den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln überflüssig.

Pit Mau (mit Hilfe von Mark Beenen)

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