Katastrophenhilfe durch EM-Aktivisten
Bei verschiedenen Hilfsprojekten hatten wir bereits in den letzten Jahren mit der Hilfsorganisation ADRA zu tun und es entwickelte sich eine sehr gute Zusammenarbeit.
Über die Jahre hatten wir bereits 30.000 Liter EMa für verschiedene Projekte geliefert und im Jahr 2014 bei dem verheerenden Hochwasser in Sachsen-Anhalt weitere ca. 100.000 Liter vor Ort hergestellt. Die hervorragenden Ergebnisse werden in einem von der ADRA in Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführer des EM e.V., Pit Mau, hergestelltem Film dokumentiert. Zu sehen unter: www.em-sachsen.de (Veranstaltungen) oder www.adra.de (Medien-Videos)(www.youtube.com/watch?v=V-fkbUgY6K4)
Da es oft sehr schwierig war, größere Mengen EMa zeitnah für Flutopfer zu liefern, schlugen wir der ADRA* vor, eine mobile Anlage zur Herstellung von EMa zu bauen. Nach mehreren Präsentationen von Container- und Anhängerlösungen entschied sich die ADRA im Frühjahr 2015 für folgende Anhängerlösung: ISO-Kofferanhänger mit Diesel-Stromerzeuger, Wasseraufbereitungsanlage, Warmwasseraufbereitung, Heizung, IBC-Faltboxen + Inliner, Kunststoff-IBCs, faltbaren 10 Liter Wasserbehältern und komplettem Zubehör wie Pumpen, Schläuche, Außenstrahler, Batterie, Lade-gerät usw.
Der autarke Fermenter
Im Juni bekamen wir den Auftrag und machten uns gleich an die Arbeit. Aufgabe war es, einen Anhänger zu bauen, der völlig autark eingesetzt werden kann. Dies stellte uns das ein oder andere Mal schon vor Probleme, aber schließlich war alles gelöst.
Das Ergebnis: Der Anhänger ist durch eine isolierte Trennwand in einen Technikraum und einen Fermenterraum unterteilt. Die Wasseraufbereitungsanlage besteht aus einem Rückspülfilter, mehreren Grob- und Feinfiltern, einer UV-Anlage und zum Schluss einem EM-Keramikfilter. Strom für Pumpen, Strahler usw. wird von einem 4,5 kW Dieselaggregat erzeugt. Die Warmwasseraufbereitung zum Auflösen der Melasse kann entweder mit einem 69 kW Diesel- oder mit einem Gasdurchlauferhitzer erfolgen. EMa wird in 1.000 und 500 Liter IBC Faltboxen mit Inlinern hergestellt. Die Wärme wird mit 12 V Heizplatten gehalten, die in den Faltboxen installiert sind. In einem Durchgang können so 4.500 Liter EMa hergestellt werden. Ausgeliefert wird das fertige EMa in IBC`s oder in 10 Liter Faltkanistern. Nach der Herstellung kann Betroffenen weiterhin Strom und sauberes Wasser geliefert werden.
Die Übergabe des fertigen Anhängers fand am 17.12.2015 bei der Geschäftsstelle von ADRA Deutschland in Weiterstadt an Frank Brenda, den Leiter Programme Soforthilfe, statt.
Aussicht
Bis mit dem aktiven Einsatz aber begonnen werden kann, vergeht doch noch Zeit, denn immer wieder mussten kleine Ergänzungen gemacht werden und Details geändert werden, um den amtlichen Bestimmungen zu entsprechen. Außerdem erarbeitet die ADRA gerade ein Handbuch zur Anwendung, das auf Englisch und Deutsch vorliegen wird. So konnte der mobile Fermenter noch nicht bei den Überschwemmungen im Juni dieses Jahres in Schwaben und Nierbayern eingesetzt werden. Die ADRA überlegt nun auch, für erdbebengefährdete Gebiete Container bauen zu lassen, um auch dort schnellstmöglich Hilfe leisten zu können.
Wir bedanken uns für die Mithilfe bei Ben Klepp, Frank Brenda, Hanna Arhin-Sam (ADRA), der EMIKO und dem EM.e.V Deutschland, ohne die dieses einmalige Projekt nie zustande gekommen wäre!