Manchmal erweisen sich Tageszeitungen als reine Fundgruben, auch für EMler. So lasen wir die Geschichte über den „Krausen Baum” in Fröndenberg, ein etwa 220 Jahre altes Naturdenkmal, das gefällt werden sollte. Laut Thomas Rühle von der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Unna hatte diese Winterlinde den Brandkrustenpilz. Um es vorweg zu nehmen, dieser markante, alte „Gerichtsbaum” konnte leider nicht mehr gerettet werden, da er nur noch auf der Borke stand. Aber das war der Aufhänger! Wir suchten den Kontakt zu Herrn Rühle und gaben ihm Unterlagen über EM und die Kastanienminiermotte wie auch die Revitalisierung der Rotdornallee. Er stand der EM-Idee recht positiv gegenüber und übergab uns im Juli 2008 das Naturdenkmal Ulme in Holzwickede zu treuen Händen. Nach Aussage des Eigentümers soll die Bergulme um 1870 gepflanzt worden sein. Sie ist etwa 20 m hoch und dominiert die ganze Gegend, allerdings ist die Erde um den Stamm zum großen Teil mit Betonplatten versiegelt. Ziel ist es nun, das Immunsystem des Baumes durch die EMTechnologie so weit aufzubauen, dass er sein Problem letztendlich selber lösen kann. Zwischen den Wurzelanläufen hatten sich im Herbst Pilzfruchtkörper des Sparrigen Schüpplings gebildet. Er ist ein Schwächeparasit, der die Leitbahnen des Baums unterbrechen kann, was zu einem Absterben des Baumes führen könnte. Wir sahen auch Anzeichen für Fäulnis im Wurzelbereich.
Die Maßnahmen
Als erste Maßnahme haben wir am 10. Juli 2008 den Stamm mit einer verlängerten Rückenspritze mit EMa (2 Teile Wasser, 1 Teil EMa) versorgt, in das wir einen Esslöffel EM-Keramikpulver gemischt hatten. Die Erde wurde von Unkraut befreit. Der Baum hatte viele Filzwurzeln gebildet, so daß eine weitere Bearbeitung des Bodens nicht möglich war, ohne diese Wurzeln zu beschädigen. Wir brachten erstmalig 10 l EMa in 100 l Wasser aus. Der Kreis lieferte Kompost und Mutterboden, die wir mit 12 kg Bokashi aus Kleie, 7 kg Steinmehl und 500 g EM-Keramikpulver mischten. Vor Aufbringung der Mischerde und soweit es die Versiegelung zuließ, wurde um den Baum herum Cera Pulver eingebracht, dabei wurde die erste Plattenreihe hochgenommen und nach Einbringung des Pulvers wieder zurückgelegt. Wegen der verfilzten Wurzeln mußten wir nur angespitzte Metallstangen in den Boden schlagen. Der Abstand von Loch zu Loch betrug etwa 40 cm. In jedes füllten wir einen Teelöffel EM-Keramikpulver, Lochtiefe ca. 20 cm, insgesamt rund 1,5 kg. 2009 oder 2010, wenn der Eigentümer seine Haussanierung unweit des Baumes abgeschlossen hat, wird ein größerer Teil der Platten durch wasserdurchlässiges Pflaster ersetzt. Der Zeitpunkt ist für uns dann die Gelegenheit, die restliche Baumscheibe mit Cera Pulver zu versehen. Die neue Erde wurde aufgetragen, danach mit 35 l EMa eingegossen und mit viel Wasser eingeschlämmt. In der Zeit vom 16. bis 21. August 2008 brachten wir insgesamt 60 l EMa aus, angereichert mit Flüssigkeit aus dem Küchenbokashi.
Die Nachsorge erfolgte einmal wöchentlich mit 5 bis 10 l EMa und viel Wasser. Schon drei Wochen später fanden wir eine große Regenwurmpopulation und frische, kleine Baumwurzeln in der aufgebrachten Mischerde vor. Der Baumstamm wurde immer wieder und insgesamt 14mal ab Juli im Jahre 2008 mit EMa: Wasser 1:1 plus einem Esslöffel Cera Pulver eingesprüht. Anfang Oktober 2008 zeigten sich die ersten Pilzfruchtkörper, sie standen in der einen oder anderen Baumbucht an den Wurzelanläufen des Stammes oder quetschten sich vereinzelt aus der Rinde im unteren Bereich, aber nur an einer Seite. Winterruhe kehrte für Baum und Mensch dann am 1. November 2008 ein. Im März 2009 ging es weiter. Bis zum beginnenden Austrieb der Blätter begannen wir wieder, den Stamm zweimal monatlich mit EMa + Wasser + Keramikpulver zu besprühen. Im April bearbeiteten wir die Erde um den Stamm und gossen reichlich EM plus Keramikpulver. Dabei stellten wir fest, dass viele fette Regenwürmer den Boden besiedelten. Dort, wo sich im Herbst der Sparrige Schüppling gezeigt hatte, strichen wir den Baum mit einer zähen Flüssigkeit aus Cera Pulver, gelöstem Lehm und EMa ein. Nun sind wir gespannt, ob sich in diesem Jahr wieder Pilze ansiedeln oder nicht. Wir stehen dem schönen Baum auf alle Fälle weiter bei.