Forstbaumschule und Laaxer See profitieren von EM

Die jährliche Exkursion des EM Vereins führte im Juni 2015 in den Kanton Graubünden in den Kantonalen Forstgarten Rodels und an den Laaxer See.

Junge Fichten

Mit der Zeit erkennt man,
was daraus werden soll.

Der Forstgarten Rodels besteht seit 1956 und stellt die Pflanzenproduktion für die einheimischen Wälder sicher. Auf über 7 ha Land werden jedes Jahr im Durchschnitt 150.000 Pflanzen produziert und verkauft. Das Bereitstellen von Jungbäumen und Sträuchern hat große Bedeutung für Standorte, wo der Wald nicht oder nur mit großen Schwierigkeiten nachwächst. In Graubünden wird dadurch in erster Linie das Nachwachsen von Schutzwald sichergestellt, aber auch die Biodiversität ist ein ganz wichtiger Faktor der Nachzucht einheimischer und standortgerechter Baum- und Straucharten. Deshalb wird aus allen Regionen Graubündens sorgfältig Saatgut gesammelt und in der „Waldsamen-Klenge“ aufbereitet. So wird sichergestellt, dass gesunde, starke Pflanzen herangezogen und verwendet werden. Der Betriebsleiter Reto Obrist und sein Stellvertreter Alfio Caminada zeigten den Teilnehmern die Ausrüstung zur teilweise gefährlichen Gewinnung des Saatgutes in vielfach unwegsamen Gelände. Dann wurden die Samenklenge und der Kühlraum zur Aufbewahrung der Samen bestaunt.

Das Saatgut von Nadelbaumarten ist beim Sammeln noch in den Zapfen. Um diese Samen zu gewinnen, werden sie in einer Trocknungsanlage gedarrt bis die Schuppen aufbrechen, die entfallenden Samen in einer Auffangvorrichtung gesammelt, danach entflügelt, gereinigt und die Qualität in Keimversuchen bestimmt. Diesen Prozess der Saatgutgewinnung nennt man „Klengen“.

Der Baum-Kindergarten

Anschließend ging es zu den Saatflächen, dem Baumkindergarten. Was auf den ersten Blick zum Teil wie Moos aussah, waren Fichtensämlinge. Auch die vierjährigen Bäume waren erst knapp kniehoch. Mit etwa 20-30 Jahren müssen die Bäume dann ihre Funktion als Schutzwald ausüben. Wie die beiden erklärten, liegt das aber weniger an der Aufzucht, sondern vielmehr an der Herkunft, denn im Erbgut ist gespeichert, was die Bäume später in den Bergen aushalten müssen. Die Bäume im Schutzwald müssen harten klimatischen Bedingungen wie extreme Kälte und Trockenheit, aber auch Steinschlag, Lawinen und Stürmen standhalten. Darum wird auch genau festgehalten, aus welchem Wald in welcher Höhe und Exposition der Samen stammt. Warum nun aber die regelmäßige Anwendung von EM seit März 2011? Der Forstgarten liegt im Domleschg in der Talsohle direkt angrenzend an den Rhein. Die Böden bestehen aus dem angeschwemmten zermahlenen Gestein der umliegenden Berge und haben nur einen geringen Humusgehalt. Das machte Schwierigkeiten in der gesunden Aufzucht. Man kämpfte mit Pilzbefall und musste immer wieder Spritzungen durchführen. Den damals neu eingestellten Vorarbeiter Alfio Caminada störte der grosse Chemieeinsatz in den Beeten mit Jungpflanzen. Mit Unterstützung der EM Beraters Sebastian Dönz und der Zustimmung des Betriebsleiters wurde der Einsatz von EM geplant. Die Pflanzen werden regelmäßig mit EM bewässert. Seit einiger Zeit kommt EMa auch beim Kompostieren zum Einsatz. Der Kompost wird für die Topfpflanzen verwendet. Zum Zeitpunkt des Besuchs lagen einige Felder nackt da. Nun aber soll Bokashi zur Bodenverbesserung eingesetzt werden und die eigene Kohleherstellung ist auch schon geplant.

Laaxer See

Anschließend fuhr die Gruppe weiter nach Laax, wo seit 2008 der Badesee der Gemeinde mit EM belebt wird. Ausschlaggebend waren damals die Reklamationen von Anwohnern und Feriengästen, die sich über den Geruch und das starke Algenwachstum beschwerten. Bei 1.500 Einwohnern und 10.000 Fremdenbetten wird das ernst genommen, denn der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Über die Sanierung wurde bereits im EMJournal 30 berichtet. Die Gruppe wollte sich nun über den aktuellen Zustand des Sees informieren und wurde von einem der zuständigen Gemeindearbeiter empfangen. Sepp Bernas coni erzählte, dass die Arbeiter das EMa selbst produzieren. Pro Jahr setzen sie 10 x 800 Liter EMa für den 250 Aren (2,5 ha) großen See ein. Zusätzlich behandeln sie auch das eingesammelte Grüngut der Gemeinde mit EMa. Sie sind nun schon seit sieben Jahren mit großer Zufriedenheit an der Arbeit, denn das klare Wasser und der Tierreichtum machen das Projekt zu einer dankbaren Arbeit. Auch die Feriengäste nutzen den See wieder gerne zum Baden. Unsere Gruppe konnte zur Überraschung vieler, die noch nie die relativ seltenen Teichmuscheln gesehen haben, diese im klaren Wasser entdecken. Dieses Vorkommen spricht für die gute Wasserqualität. Zufrieden mit den dauerhaftguten Ergebnissen machte sich die Gruppe wieder auf die Rückreise. EM hat wieder einmal bewiesen, dass bei konsequenter Anwendung große und dauerhafte Erfolge möglich sind.

Martina Schwegler, Schweiz

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