Plötzlicher, sintflutartiger Regen brachte am 29. Mai 2016 die kleinen Flüsse der schwäbischen Gemeinde Braunsbach im Kochertal zum Überlaufen. In der Folge schlug der sonst kleine Fluss Kocher eine Schneise der Verwüstung durch den Ort. Häuser wurden überflutet oder sogar komplett zerstört, zum Glück gab es keine Toten. Zwei Tage später passierte dasselbe in der niederbayrischen Grenzstadt Simbach und umliegenden Gemeinden. Hier waren neben den vielfachen Zerstörungen insgesamt sieben Tote zu beklagen.
Am Tag nach dem Unglück setzte Reinhard Schiller die ersten tausend Liter EMa an. Trotz der immer noch andauernden Hilfsaktion haben uns Karin und Reinhard Schiller, die in der Nähe von Simbach leben, glücklicherweise aber nicht im Tal, diesen Bericht geschickt.
Hilfe für die Hochwassergeschädigten in Simbach
Zunächst zu unserer geographischen Lage: Wir wohnen mitten im Überschwemmungsgebiet. Im Süden (ca. 10 km) liegt Simbach am Inn, im Westen Tann (ca. 10 km), im Norden liegen Triftern (ca. 6 km) und Anzenkirchen (ca. 12 km), im Osten liegt Stubenberg (ca. 7 km).
Die Schäden in unserem Hügelland beschränken sich zumeist auf die Häuser, die direkt an den Bächen liegen, aber auch Hanglagen wurden durch die herab laufenden Wassermassen überflutet. Brücken wurden weggeschwemmt, Straßen unterspült oder weggeschwemmt, Bäume entwurzelt, sodass für viele die Heimfahrt am Mittwochabend einer Odyssee glich. (3,5 Stunden für normal 7 km, jetzt aber mit 60 km Umweg)
Nach inoffiziellen Messungen hat es im südlichen Landkreis Rottal-Inn in sieben Stunden bis zu 270 Liter Wasser/m² geregnet, so viel wie sonst in mehreren regenreichen Monaten zusammen.
Am Mittwoch, den 1. Juni erfuhren wir von den Überschwemmungen. Uns war klar, dass in den Wochen danach viel EMa gebraucht würde. Deshalb setzten wir am nächsten Tag gleich 1.000 Liter EMa an. Aus den Berichten in der Passauer Neuen Presse erfuhren wir das ganze Ausmaß der Überschwemmung. Das veranlasste uns, am Samstag weitere 3.000 Liter EMa zu vermehren. Eine große Hilfe war, dass uns durch die Vermittlung unseres EM-Vereins 500 Liter EM·1 von der EMRO gespendet wurde. Auch die Firma EMIKO half spontan mit einer Palette Kanister, die wir hier so schnell nicht besorgen konnten.
Für die Produktion des EMa wurde unser Brennholzlager kurzerhand in eine EM-Fermentations-anlage „umfunktioniert“. (Hier können im Sommer problemlos 3 Stück 1.000 Liter-Container isoliert gelagert werden.) Die angrenzenden Wände wurden mit 4 cm Styrodur-Platten belegt. An diese wurden die frisch befüllten Container gestellt, der Rest wurde mit 8 cm Styrodur-Platten zugestellt.
Um die Menge an warmem Wasser herzustellen und die Zuckerrohrmelasse entsprechend aufzulösen wurde ein Kränzle-Hochdruckreiniger benutzt. Dieser hat den Vorteil, dass er bei der Warmwasserbereitung auf chemische Zusätze, die Kalkablagerungen verhindern sollen, verzichtet.
Verteilerstellen in mehreren Orten
Gleichzeitig wurde Kontakt zu möglichen Verteilern und Verantwortlichen (Bürgermeister, Bauhofleiter, usw.) aufgenommen. Wir haben in den am stärksten betroffenen Gemeinden Behälter zur Verteilung von EM aufgestellt, die von uns mit frischem EMa befüllt wurden und immer noch werden. Die Abholstelle in Simbach am Inn ist beim Lagerhaus Landfuxx Oberlechner, wo wir einen 600 Liter-Tank aufgestellt haben, bei dem sich die Leute EMa selbst in ihre mitgebrachten Flaschen und Kanister abfüllen können.
In den Orten Tann und Triftern wurde jeweils ein 220 Liter-Fass am Bauhof der Gemeinde deponiert. In Anzenkirchen steht das 120 Liter-Fass vor der Metzgerei Schmid an der Hauptstraße. In Wittibreut und Umgebung können die Betroffenen EMa direkt bei uns abholen – natürlich alles kostenlos. Vor dem Einrichten der EM-Abholstellen wurden Informationen zu EM über die Tagespresse und facebook verbreitet. Außerdem wurde an den Abholstellen bei den Behältern Informationsmaterial über die „Anwendung von EM bei Hochwasser“ bereitgestellt, sodass EM fachgerecht angewendet werden konnte. Diese Flyer wurden dankenswerterweise von der Druckerei Lehner in Simbach kostenlos gedruckt und zur Verfügung gestellt.
Wenn sich die Behälter leeren, werden wir von den Leuten angerufen und sorgen umgehend für Nachschub. Ein befreundeter Landwirt hat einen entsprechend großen Anhänger und beliefert damit die Abholstelle in Simbach. Die anderen Abholstellen können wir mit unserem PKW versorgen, den wir mit 10 Liter-Kanistern beladen. So konnten wir bisher in Simbach ca. 4.000 Liter, in Anzenkirchen ca. 1.100 Liter, in Tann ca. 600 Liter, in Triftern ebenfalls ca. 600 Liter und bei uns in Wittibreut ca. 1.100 Liter EMa an die Betroffenen verteilen.
Nicht weit entfernt wohnt das langjährige Mitglied Veronika Kunz, die ebenfalls als Ansprech-partner für Hilfesuchende zur Verfügung steht. Wir werden diese Aktion noch bis voraussichtlich Ende Juli fortführen. Es zeichnet sich jedoch bereits ab, dass an den Abholstellen wöchentlich weniger abgeholt wird als in den ersten beiden Wochen.
Auch im Kochertal ist die Hilfe angelaufen
In dem zuerst betroffenen Kochertal im Landkreis Schwäbisch-Gmünd konnte die Hilfe nicht so schnell anlaufen, weil dort kein EM-Berater wohnt. Dennoch hat sich die Familie Umbach, die gut 40 km von dem am schlimmsten betroffenen Ort Braunsbach entfernt lebt, bald daran gemacht, Kontakte zu knüpfen und für die Hilfe durch EM zu werben. Dies gelang zuerst durch die Pfarrgemeinde in Braunsbach, die in ihren Gemeindenachrichten darüber informierte.
Inzwischen ist die Hilfe nicht nur dort angelaufen. Auch die Stadt Künzelsau hat EMa von Otto Umbach bekommen und es am Bauhof der Gemeinde deponiert, wo es von Betroffenen abgeholt wird, die im Amtsblatt der Gemeinde davon erfahren haben. EM·1 wurde auch hier von der EMRO kostenlos zur Verfügung gestellt, Informationsmaterial vom EM e.V. geschickt und die notwendige Zuckerrohrmelasse von der EMIKO geliefert. Nun steht genügend EMa für die Menschen zur Verfügung, die es nutzen möchten.
Wir sind jetzt gespannt auf die Berichte der Betroffen; am Schönsten wäre natürlich, dass die Menschen merken: EM ist sehr hilfreich in Katastrophensituationen, aber auch danach für so vieles, das man jeden Tag braucht.