World EM-Mudball Day: Der internationale EM-Lehmkugel-Tag

Große Gewässer mit Hilfe der EM-Technologie zu reinigen, wurde schon an mehreren Stellen der Welt unternommen. Im vergangenen Jahr stellte die Provinz Penang in Malaysia einen neuen bemerkenswerten Rekord bei der Wasserreinigung auf.

Das große Ziel – 1 Million EM-Lehmbällchen

Wer sich je darangemacht hat, ein Gewässer mit Hilfe von EM-Bokashi Bällchen (jap.: Dangos) zu verbessern, weiß, dass dafür viele Hände gebraucht werden. Als Herr Soo Lee Choo, langjähriger Aktivist in der Inselprovinz Penang in Malaysia, das Projekt ins Leben gerufen hatte, mit 1 Million solcher Bällchen die Flussmündung und die anschließende Küstenlinie zu reinigen, war ihm dieses Problem bewusst. Die ersten schlaflosen Nächte hatte er, als bei etwa 100.000 Bällchen das Engagement spürbar nachzulassen schien. Just zu diesem Zeitpunkt erhielt das Vorhaben einen frischen Impuls: Eine 9-jährige Schülerin kam zu ihm und sagte: „Wir haben der Erde schlimme Dinge angetan. Wir möchten uns bei ihr entschuldigen und uns bei der Herstellung der „Mudballs“ beteiligen.“ Damit war ein neuer Slogan gefunden: „Eine Millionen Entschuldigungen bei Mutter Erde“, der der Aktion so viel Auftrieb gab, dass am 8. August 2009, dem von Prof. Higa und malaysischen Politikern gemeinsam ausgerufenen „World EM-Mudball Day“, nahezu 1.2 Millionen dieser effektiven Bällchen für die öffentliche Aktion bereitstanden.

Von der Wassersanierung zum EM-Leben

Am Vorabend dieses in der Presse groß angekündigten Tages fand ein EM-Seminar mit Prof. Higas Beteiligung statt, bei dem neben dem Chief Minister, dem Verwaltungschef des malaysischen Bundeslandes, mehrere Minister und andere wichtige Persönlichkeiten teilnahmen. In seinem Vortrag erklärte Prof. Higa dort unter anderem: „Diejenigen, die sich an der Aktion beteiligen, werden sich darum kümmern, ob Flüsse und Seen sauber sind oder nicht. Aus dieser Einstellung heraus entsteht ein Umweltbewusstsein. Zusammen mit dem sichtbaren Erfolg führt dies dazu, dass die Menschen Vertrauen gewinnen und sich an der EM-Umweltbewegung beteiligen. Dadurch werden sie auf kurz oder lang einen EM-Lebensstil pflegen. Um die Gesellschaft von Grund auf zu verbessern, muss jeder dem Prinzip der Eigenverantwortung folgen. In anderen Worten: Jeder muss merken, dass er als Einzelner dazu beitragen kann. Auch wenn das zunächst schwierig erscheint: Wenn man ein EM-Leben führt, indem EM Teil des täglichen Lebens wird, so selbstverständlich wie Luft und Wasser, dann reduzieren sich Krankheiten, tagtäglich wird die Umwelt sauberer und es wird genügend natürliche Ressourcen geben. Das alles führt zu einer gesunden, idealen Kreislauf- Gesellschaft. Dafür muss ein System geschaffen werden, in dem EM einfach und in allen Bereichen des Lebens eingesetzt werden kann.“ Unmittelbar nach dem Seminar wurde von Prof. Higa und dem Chief Minister eine Vereinbarung unterschrieben, den 8. August zum „World EM Mudball Day“ auszurufen. Gleichzeitig wurde von Prof. Higa und dem Landwirtschaftsminister eine Absichtserklärung zur Gründung einer EM-Versuchsfarm unterzeichnet.

Der erste World EM Mudball Day

Am Morgen des 8. August lauschten etwa 2.000 Gäste den Einführungen und Erläuterungen zu dem großen Projekt, während Helfer die Körbe mit über 1 Million der Lehm-Bällchen an der Ufermauer aufreihten. Es wurde noch einmal erklärt, dass die herrliche Lage am Meer durch die unangenehmen Gerüche beeinträchtigt wird, die von dem stark belasteten Fluss hier angeschwemmt werden. Die Reinigung dieser Quelle des Unmuts sollte nun der Startschuss sein für eine weit größere Vision, die beschworen wurde, nämlich Penang zu einer EM-Modellregion und darüber hinaus EM zu einem festen Bestandteil malaysischen Lebens zu machen. Dann ging es hinüber zur Uferpromenade, wo ca. 18.000 Menschen ungeduldig auf den Startschuss warteten. Mit sichtlichem Vergnügen warfen und schleuderten Männer und Frauen, Einheimische und Touristen, Kinder und Alte die kleinen Kugeln bis auf den letzten Krümel ins inzwischen trocken gelaufene Watt. Viele der „Mudballs“ sinken dort, wo der Schlamm weich genug ist, ein und beginnen sich langsam aufzulösen. Je nach Witterung, Temperatur sowie Wind und Wellen lösen sie sich langsam auf und entlassen die Mikroorganismen in den Schlamm, wo sie sich über das organische Material hermachen. Dadurch wird der Schlamm weicher und kann so leichter vom Wasser weggetragen werden. Gerade in flachen Uferbereichen wie hier sorgt die regelmäßige Hin- und Herbewegung der Tiden für eine gute Verteilung.

Das Resultat

Wie von den Verantwortlichen vorausgesagt zeigte die Aktion bald, schon nach einigen Wochen, deutlich Wirkung. Der unangenehme Geruch wurde immer weniger, und anhand einer eigens eingepflanzten Messlatte konnte jeder von der Uferpromenade aus verfolgen, wie das Sediment stetig abgebaut wurde. Die Aktion hatte ein großes Medienecho hervorgerufen. Davon angeregt bildeten sich an vielen Orten im Land Gruppen, die selbst solche Bällchen herstellten, um ebenfalls Gewässer in ihrer Nähe zu reinigen. Die Politiker wiederum waren so überzeugt, dass sie Prof. Higa einluden, in diesem Jahr wieder am 8. August bei einer weiteren Aktion mit 1 Million „EM-Mudballs“ teilzunehmen. Natürlich sind die Erfolge mit EM in tropischen Gebieten viel schneller zu haben als hier in Mitteleuropa. Bei Durchschnittstemperaturen von knapp 30° C brauchen die Mikroorganismen kaum Anlaufzeit, um aktiv zu werden, man kann dort schon nach wenigen Wochen deutliche Verbesserungen sehen. Bei uns in nördlicheren Regionen geht das auch, wie wir aus vielen Berichten wissen, aber wir brauchen dafür mehr Zeit, wahrscheinlich auch etwas mehr EM. Auch wenn bei uns die Abwässer viel sorgfältiger geklärt werden als dort, gibt es mehr als genug Problemgewässer, die mit dieser einfachen Technologie gereinigt und von problematischen Ablagerungen befreit werden könnten. Jetzt brauchen wir halt nur noch Ideen für den nächsten World EM Mudball Day.

Pit Mau

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