Seit nun schon mehreren Jahren bekommen meine Bienen EM, auch meine Familie benutzt es regelmäßig, und wir fühlen uns dabei recht wohl. Wie kamen wir dazu? – Im Wald von Herrn Kokemoor in der Gemeinde Stemwede im nördlichsten Nordrhein-Westfalen unterhält der Kreisimkerverein eine Belegstelle für Bienenköniginnen. Deswegen bin ich oft dort und halte auch guten Kontakt mit der Familie Kokemoor. Sie erzählten mir von einem Zahnarzt, der als Freizeitimker bei seinen Bienen mit gutem Erfolg die Effektiven Mikroorganismen (EM) einsetzt. Wenn es um Bienen geht, werde ich immer gleich hellhörig. Schnell war ich überzeugt, dass EM bei den Bienen nützlich sein müsste. Zunächst blieb es aber beim Sprühverfahren auf den Bienensitz, rund ums Flugloch und auch vor dem Bienenstand. Diese Anwendungen wurden bei der Nachschau der Völker wiederholt. Mit einer Gartenspritze versprühte ich 200 ml EMa aufgefüllt auf 5 l Wasser. Die Bienen nehmen die Flüssigkeit rasch auf und sind auffallend ruhig. Durch das Sozialverhalten im Volk wird EMa gleichmäßig im ganzen Stock verteilt. Zunächst beließ ich es bei diesen Anwendungen.
EM hilfreich bei Pilzen und Schimmel
In unserem Gemüsegarten mit Gewächshaus wird natürlich auch EMa eingesetzt. Eine sichtbare Besserung setzte nicht sofort ein, wurde mit der Zeit aber spürbar. Es wurden nicht nur die Pflanzen, sondern auch der Kompost und der Gartenboden regelmäßig übersprüht. Schon nach drei Wochen war der Blattlausbefall stark zurückgegangen. Schnecken saßen vereinzelt noch in den Salatköpfen, aber Fraßschäden konnten so gut wie keine mehr festgestellt werden. Allerdings hatte ich auf den Boden um den Salat herum Urgesteinsmehl gestreut. Urgesteinsmehl in Verbindung mit EMa auf den Boden ausgebracht, hat den Plagegeistern wohl den Appetit verdorben. Pilzbefall an den Pflanzen, der ja bei Nässe verstärkt auftritt, konnte fast nicht mehr beobachtet werden. Tomaten im Gewächshaus behandelt mit EMa zeigen erhöhten Fruchtansatz. Die Tomaten reifen gleichmäßiger, sind fester und wesentlich knackiger. Die Braunfleckenkrankheit ist so weit zurückgegangen, dass eine Schädigung der Pflanze kaum mehr auftritt. Doch Vorsicht bei der Anwendung von EMa bei Tomaten! Nicht zu hoch dosieren und nicht zu nass sprühen, nur eben feucht benetzen. Ich habe da schon Fehler gemacht. Die Schimmelsporen bei den ausgegeizten Seitentrieben, die auf dem Boden im Gewächshaus liegen bleiben, sind auch nicht mehr da.
EM nicht nur für die Bienen
Eigentlich wollte ich nur über EM und meine Bienen schreiben. Damit aber der Zusammenhang zwischen Wirkung und Anwendung, der Vernichtung von Schimmel und Pilzen deutlich wird, habe ich den kleinen Umweg über unseren Garten gemacht. In diesem Bewußtsein habe ich einen Selbstversuch gemacht: Ich hatte an der linken Stirnseite eine dunkelbraune, runzelige Warze. Diese wurde zusehends größer. Ich sagte mir, EM ist für den Garten und die Bienen gut, also kann es für mich nicht schlecht sein. Die Warze betupfte ich mehrmals am Tag mit EMa. Nach einer Woche musste ich feststellen: die Wirkung ist gleich null. Ich ließ aber nicht locker, ich glaubte einfach daran, dass die Warze etwas mit Pilzen zu tun hat. Ich musste mir etwas anderes einfallen lassen. Dann fiel mir ein: Effektive Mikroorganismen sind im Trockenem nicht Überlebensfähig. Also beklebte ich meine Warze mit Pflaster und tropfte mit einer kleinen Spritze mehrmals täglich EMa durch das Pflaster. Jetzt konnten die Organismen die Arbeit aufnehmen. An einem Montag klebte ich das Pflaster auf, am Donnerstag wurde es ausgewechselt. Das zweite Pflaster am Sonntag. Am Mittwoch der zweiten Woche musste ich zur Imkerversammlung. Also erst ein sauberes Pflaster aufkleben. Ich traute meinen Augen nicht: die Warze hing am alten Pflaster, die Haut darunter war glatt und sauber.
Problematische Pilzkrankheit bei den Bienen eingedämmt
Doch jetzt zurück zu meinen Bienen! – Auf einem meiner Außenstände stand ein Bienenvolk, das an Kalkbrut erkrankt war. Kalkbrut ist eine Bienenkrankheit, deren Ursache Pilze sind. Als Bienensachverständiger weiß ich: eine Medizin gibt es dagegen nicht. Es werden allerlei Maßnahmen durchgeführt, um das Bienenvolk durchzulenzen. Ich brachte hier EMa zum Einsatz nach dem Motto: Was mir gut tut. Ich stellte das Volk beiseite, und auf den alten Platz einen neuen Unterboden. Legte eine Bausperre ein und setzte ein neues Magazin auf. Alle Teile wurden gründlich mit EMa eingesprüht, auch das Flugloch, Anflugbrett Beutenfront, und das Gelände vor dem Stand. Die Bienenwaben des erkrankten Volkes wurden jetzt umgesetzt. Mit der linken Hand zog ich die Waben aus dem Volk. In der rechten Hand hielt ich die Gartenspritze. Beide Seiten wurden gründlich eingenebelt. So wurde Wabe für Wabe behandelt und umgesetzt. Rähmchen-oberträger und Deckelinnenseite wurden noch besprüht, danach die Beute geschlossen. Bei der Nachschau am nächsten Tag konnte ich nur noch staunen und Imker, denen ich dies erzähle, können es kaum glauben: Der ganze Unterboden lag voller Kalkbrutmumien. Mit einer Beutenkrücke kratzte ich alles vom Unterboden. Noch am Bienenstand verbrannte ich sie und grub die Reste ein. Der Unterboden wurde sogfältig mit EMa eingesprüht und geschlossen. Das Volk brauchte nicht gefüttert werden, denn es wurde Honig eingetragen. Nach einer Woche habe ich diesen Vorgang wiederholt. Unterboden und Magazin erneuert und alles wieder eingesprüht. Das Bienenvolk konnte so geheilt werden, und Honig gab es auch noch.
Wie hat EMa hier gewirkt? – Die nassen Kalkbrutmumien werden von den Bienen ausgeräumt, ohne dass sie mit ihren Füßen die Sporen weiter im Stock verteilen. EMa hat hier die Pilzsporen soweit schon beseitigt oder unschädlich gemacht, dass eine erneute Verbreitung nicht mehr stattfindet. Auch die Zellen sind sauber geputzt. Das Brutgeschäft geht weiter. Alle Bienenwaben sind im Volk geblieben. Der Putztrieb nach der EMa-Anwendung ist eine Bereicherung in meiner Imkerei. Wo Sauberkeit zu Hause ist, haben Krankheitskeime keine Angriffsflächen. Daher halte ich EM für einen ausgezeichneten Weg, das Gleichgewicht wieder herzustellen, wenn etwas aus dem Ruder gelaufen ist.
Der Wärmeschrank zur Herstellung von EMa wird bei mir nicht mehr kalt. Imker und Hobbygärtner holen sich bei mir die braune Flüssigkeit, um sie nutzbringend einzusetzen, offenbar nicht nur für die Bienen.