Schon in Prof. Higas grundlegendem Buch „Eine Revolution zur Rettung der Erde“ wird über die gute Verbindung von Mikroorganismen und Gesteinsmehlen gesprochen. Allein die extrem hohe Oberfläche von fein vermahlenem Gesteinsmehl bietet ihnen eine große Menge von Anlegeplätzen. Zudem nutzen die Mikroben vorhandene Spuren von Mineralien als Nahrung. Über die Verbindung von Gesteinsmehlen und EM berichteten wir u.a. in der Serie „Humus und Bodenleben“ im EMJournal 18/November 2006.
Durch den Einsatz von Urgesteinsmehl besteht die Möglichkeit das Mikrobenleben nachhaltig zu unterstützen. Regional werden unterschiedliche Produkte angeboten: Basaltgesteinsmehl – Diabasgesteinsmehl (Diabas = Lavagestein). Beide sind silikathaltige, basische Gesteinsmehle (eruptiv). Gesteinsmehl ist für Biobetriebe zugelassen. Grob vermahlene Ware, bis 2 mm, hat eine langsamere Wirkung und ist für eine direkte Ausbringung bestens geeignet. Diese Ware wird in der Regel per LKW geliefert. Fein vermahlenes Gesteinsmehl 0,04-0,09 mm hat je kg eine Oberfläche von 2500 m² und ist daher hervorragend geeignet, das Mikrobenleben zu unterstützen. Diese Ware wird gesackt oder per Silozug geliefert, direkt in die Gülle eingeblasen (bei laufendem Mixer) oder im Silo, bzw. Big Bag gelagert.
Urgesteinsmehl im Ackerbau
Im Acker- und Pflanzenbau ist Gesteinsmehl geeignet zur humusschonenden, langfristigen Melioration (d. h. Maßnahmen zu einer langfristigen Erhöhung oder Erhaltung der Fruchtbarkeit eines land- oder forstwirtschaftlich genutzten Bodens) und Remineralisation von Böden. Auch hier werden die Mikrobenaktivitäten nachhaltig unterstützt.
Urgesteinsmehl in der Tierhaltung
Durch basisch silikatisches Gesteinsmehl, das im Gegensatz zu Kalk den Stickstoff bindet, kann ein für nützliche Mikroorganismen günstiges Milieu geschaffen werden (u.a. Verbesserung der Stalluft). Der so gebundene Stickstoff steht dann pflanzenbaulich zur Verfügung. Auf Spaltenböden aufgebracht „entschärft“ Gesteinsmehl rauhe Oberflächen. In der Gülle und im Festmist unterstützt es den mikrobiellen Rotteprozess. Feines Gesteinsmehl bleibt in der Gülle in einem Schwebezustand und bildet keine Sinkschichten, sofern Gesteinsmehl mit der Feinstvermahlung von 0,04 – 0,09 mm verwendet wird. In der Geflügelhaltung ist es außerdem geeignet Milben zu bekämpfen. Milben haben eine Tracheenatmung, diese wird durch das feine Gesteinsmehl verstopft. Produkte wie Zeolith sind als Futterfließstoff zugelassen.