Für den Morgen nach meiner Ankunft in Guatemala hatte das Umweltministerium eine Pressekonferenz organisiert, um bekannt zu geben, dass es gelungen sei, durch den Einsatz von EM in Zuflüssen des Amatitlan-Sees die organische Belastung um 75% zu reduzieren. Im Anschluss daran referierte ich über die in EM enthaltenen Mikroorganismen, wieso sie gesundheitlich völlig unbedenklich und für die Umwelt so nützlich sind. »EM verwandelt eine Quelle der Verschmutzung in eine der Reinigung. « erklärte ich, »Darüber hinaus kann EM in einer relativ kurzen Zeit natürliches organisches Material zu effektivem, organischem Dünger von hoher Qualität machen. Wenn EM in den Haushalten eingesetzt würde, und auch in der Viehzucht und im Abfallmanagement, könnte die Umwelt allein schon durch die Aktivitäten des täglichen Lebens und in der Produktion merklich gesäubert werden. Zudem ist es eine sehr kostengünstige Methode.« Da die gesamte Presse – Fernsehen, Radio und Zeitungen – anwesend waren, wird dies der Verbreitung von EM in Guatemala sicher sehr geholfen haben.
Nach der Pressekonferenz ging es dann zum Amatitlan- See, um das Reinigungssystem sowie die EM-Produktionsstätten zu besichtigen. EMa wird in einer Ecke eines Lagers der vom Umweltministerium betriebenen Mülldeponie produziert. Dort gibt es weder Gas noch Elektrizität und lediglich einen Wasserhahn im Außenbereich. Um die Behälter und andere Utensilien zu sterilisieren, kochen sie einfach Wasser auf einem Holzfeuer und benutzen das. Trotzdem wird dort ausgezeichnetes EMa äußerst kostengünstig hergestellt.
Das Wasserreinigungssystem für den Amatitlan-See
Der Amatitlan-See ist etwa 1500 Hektar groß (15 km2 ) und bekannt als exklusives Erholungs- und Wassersportgebiet von großer landschaftlicher Schönheit. Unglücklicherweise fließt das ganze Abwasser von Guatemala-Stadt in den See, so dass mit steigender Einwohnerzahl (3 Mio im Großraum der Hauptstadt) die Umweltverschmutzung ein gravierendes Problem geworden ist. Der See wurde zu einem faulig stinkenden, nahezu toten Wasserkörper, der so weit von blau-grünen Algen überwuchert war, dass dort keine Fische mehr gefangen werden konnten. Um diese Situation wieder in den Griff zu bekommen, wurde mit spanischer Hilfe ein Bio-Filtersystem installiert und EM eingesetzt. In der Trockenzeit fließt das gesamte Abwasser von Guatemala-City durch dieses System, in der Regenzeit ein Zehntel. In drei Schmutzwasserbassins von je fünf ha Größe werden pro Woche 2000- 3000 l EMa gegeben. Ein überlauf führt das Wasser dann in einen künstlichen Teich mit Klärpflanzen. Nach drei bis vier Tagen fließt dies Wasser dann in den Fluss, der den See speist. Um ganz sicher zu gehen, dass das Wasser die gewünschte Qualität hat, werden für die ausschließliche Behandlung des Wassers mit EM gegenwärtig mehrere fünf ha große Teiche unmittelbar am Zufluss des Sees gebaut.
Bei meinem Besuch war der EM-Einsatz neun Monate lang durchgeführt worden, und der See leuchtete in einem wunderschönen Blaugrün. Es gab zwar immer noch einige Klumpen dunkelgrüner, sich auflösender Algen, aber keine mehr, die an der Oberfläche schwammen, und es gab überhaupt keinen Gestank mehr. Ich konnte sogar eine ganze Reihe von Anglern an der Küste beobachten. EM in Wasser bewirkt, dass Wassercluster kleiner werden; dadurch können sich blaugrüne Algen nicht an der Oberfläche halten und sinken auf den Grund, wo sie absterben und von EM-Mikroben zersetzt werden. Sie werden zu Futter für Plankton und so die Basis der Nahrungskette im Gewässer. Auf diese Weise entsteht ein lebendiges Ökosystem. Kinesiologische Tests konnten zeigen, dass das Wasser eine höhere Schwingung hatte als die umgebende Vegetation, und dass das Wasser die angestrebte Qualität erreicht hatte. Auf seinem 120 km langen Weg bis in den Pazifik wird das Wasser des Sees von vielen Menschen genutzt. Wir kennen dieselben Ergebnisse aus Japan: Die Bewohner der Stadt Jinseki Kogen in der Präfektur Hiroshima hatten den See Shinryu mit EM gereinigt und stellten fest, dass der Fluß Takahashi, der von dort in die nächste Präfektur floss, ebenfalls sauber wurde. Wenn die Abwässer von Guatemala Stadt mit EM behandelt würden und im See eine weitere Reinigung stattfände, hätte dies einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlergehen der am Fluß lebenden Menschen. Es würden auch die Zuflüsse mitgereinigt und hätten schließlich einen Reinigungseffekt im Ozean. Dies ist ein schönes Beispiel für die Attraktivität und das Potential von EM.
Nach zwei Vorträgen, die ich an der Universität für Studenten und Spezialisten gehalten hatte, saßen wir über den Plänen für weitere EM-Projekte im Umweltschutzbereich, u. a. für Wasser- und Abfallbehandlung zusammen. Diese Projekte der öffentlichen Hand sollen nun in Angriff genommen werden. All diese fundamentalen, sehr effektiven EM-Aktivitäten wurden von Absolventen der EARTH Universität in Costa Rica ins Leben gerufen, die EM in der gesamten Region verbreiten.
(Siehe auch den Artikel über die EARTH University im EMJournal 12/ Mai 2005.)