Community-Gärten in den USA

Community-Gärten in den USA

In den 1970er Jahren entstanden in den vernachlässigten Vierteln amerikanischer Großstädte getthoisierte Stadtteile wie die Bronx oder Harlem. Heruntergekommene und verlassene Gebäude gingen oft in Flammen auf und konnten danach nur noch abgerissen werden. Solche Grundstücke wurden schnell Müllabladeplätze, Ungeziefer konnte sich ausbreiten und Gangs trafen sich hier. Um diese Orte wieder in die Nachbarschaft zu integrieren, taten sich Anwohner zusammen, zäunten ein solches „vacant lot“ ein, räumten es auf und begannen einen kleinen Park oder Gemüsebeete anzulegen. Viele entdeckten, dass eigenes Gemüse billiger und besser ist als im Supermarkt gekauftes. Außerdem hatten sie einen gesunden, geschützten Ort der Nachbarschaftsbegegnung geschaffen. Immer wieder gab es Angriffe auf diese „illegalen“ Besetzungen. In New York wollte die Stadt, die über die Jahrzehnte Besitzer der meisten dieser Flächen geworden war, alle diese mittlerweile kostbar gewordenen Flächen an Immobilien-Investoren verkaufen. Fast überall gelang es den Bürgern aber, langfristige Nutzungsrechte durchzusetzen, so dass heute allein in New York mehr als 600 solcher innerstädtischer Oasen existieren.

Inzwischen bekommen die Gärten Unterstützung von städtischen Organisationen wie GreenThumb in New York, die auch Handreichungen geben, wie neue community gardens gegründet werden können. Aus dem lebendigen städtischen Leben in den USA sind sie nicht mehr wegzudenken.

Urban Farming

Selbst bei 600 Community Gärten in der Stadt ist die Versorgung mit ökologisch angebautem Obst und Gemüse darauf nur ein winziger Tropfen auf dem heißen Stein. Wo gibt es aber in einer Großstadt schon Flächen, die sich für eine Erwerbslandwirtschaft eignen? Auf dem Dach eines elf-geschossigen Lagerhauses im Hafen von Brooklyn haben zwei gelernte Farmer eine Gemüsefarm errichtet, die weit mehr sein soll, als eine Möglichkeit, ökologisches Gemüse zu produzieren, das nicht über hunderte von Kilometern in die Stadt gefahren werden muss. Ohne großen Maschinen, dafür mit sehr viel Know-How über Wasserversorgung und Drainage, sorgsame Bewahrung der dünnen Erdschicht und ausgewogene Nährstoffversorgung, werden hier Grundnahrungsmittel für Biomärkte, Bioläden und Abholer gezogen, wie Karotten, Tomaten, Kohl usw.

Noch müssen sie ihren Kompost an anderer Stelle aufsetzen und hierher schaffen – was mit dem großen Lastenaufzug zum Glück kein Problem darstellt. Dennoch könnten mit dem Einsatz von EM die Gemüsereste noch effizienter zu Nährstoffen umgebaut werden. Aber damit stehen sie noch ganz am Anfang; sie haben davon gehört, wissen aber noch nicht wie sie es praktisch einsetzen sollen. Dennoch sind sie offen für alle Neuerungen, die ihnen angeboten werden. Sie wollen und müssen aber auf diesen Flächen genauso Geld verdienen wie andere Bauern auch und kalkulieren jeden ihrer Schritte sorgfältig. Was ihnen natürlich hilft, sind Freiwillige, die hier oben auf dem Dach mit der grandiosen Aussicht auf die Hochhauskulisse von Manhatten mithelfen und viel über natürliche Kreisläufe und den natürlichen Anbau lernen. Dazu gehört schon mal das Ausmisten der kleinen Hühnerschar oder das Schreddern der abgeernteten Tomatenpflanzen.

Rentabler ist ihre Farm über den Dächern durch ein zweites Gebäude, das sie in Brooklyn begonnen haben, zu bewirtschaften. Dies ist aber nicht die einzige Stadt, in der solche Gemüsegärten entsanden sind. Selbst in der Metropole im mittleren Westen, Chicago, wird auf dem Dach des Rathauses professionell Gemüse angebaut. Über eine weiteres Dach, auf dem professionell und ausschließlich mit der EM-Technologie angebaut wird, berichten wir in einem der nächsten Hefte.

Pit Mau

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