Eine Gemeinde setzt erfolgreich auf EM
Wernborn ist ein Stadtteil von Usingen (Hessen) und liegt im Hochtaunus in der Nähe von Bad Homburg und dem Weltkulturerbe Saalburg. Karl Zwermann, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Wernborn (OGV) und Ortsvorsteher, wollte aus seinem Heimatdorf mit seinen rund 1600 Einwohnern ein blühendes Dorf gestalten. Auf alle städtischen Flächen, die damals meist mit Gras bewachsen waren und von den Stadtgärtnern mehrmals im Jahr gemäht werden mussten, sollten Rhododendren, Forsythien und sommerblühende Hortensien sowie Rosen gepflanzt werden, damit im ganzen Dorf vom Frühjahr bis in den Herbst ununterbrochen Blüten zu sehen sind. Rhododendren blühen schon zeitig im Frühjahr bis in den Mai/Juni hinein und die öfter blühenden Rosen zeigen ihre Blütenpracht von Mai bis November fast ununterbrochen.
Der Bürgermeister sowie die Mitarbeiter des Bauamtes der Stadt Usingen waren von der Idee angetan und unterstützen Karl Zwermann bei seinem Vorhaben. Im Haushaltsplan der Stadt wurden Mittel für die Pflanzen bereitgestellt. Vor neun Jahren fanden die ersten Pflanzaktionen statt, gemeinsame Aktionen mit Mitgliedern des OGV und vielen Mitbürgern. Bis heute wurden in Wernborn über 3.000 Beetrosen, Bodendeckerrosen, Edelrosen, Strauchrosen sowie Kletterrosen in fast 95 Sorten sowie zahlreiche Rhododendren, Forsythien und Sommerhortensien gepflanzt. Eingerahmt werden viele Beete von kleinen Buchsbaumhecken oder von Euonymus fortunei – Weißbunter Kriechspindel. Die Pflanzen in den harten, lehmhaltigen und steinreichen Taunusboden einzubringen war Knochenarbeit und oft konnten die Pflanzlöcher nur mit dem Pickel oder einem Bohrer vorbereitet werden.
Nach der Pflanzung wurde auf die Beete Basaltsplitt (ein heimisches Gestein) in einer Körnung 8/16 mm und in einer Stärke von 5 bis 8 cm aufgetragen. Das hat mehrere Vorteile: Erstens verhindert es das Durchbrechen von Wildkräutern. Sollte aber durch Samenflug doch die eine oder andere unerwünschte Pflanze dort wachsen, lässt sie sich leicht aus dem Basaltsplitt herausziehen, da der Boden unter dem Basalt durch die Würmer und Mikroben wunderbar locker ist. Der zweite Vorteil ist, dass sich die Basaltsteine schnell erwärmen und diese Wärme an den Boden abgeben. Und drittens kann Regen, EM und auch Dünger leicht in das Erdreich eindringen. Die Bodenfeuchtigkeit bleibt in der Erde länger erhalten, so dass man viel Wasser spart, da kaum noch gegossen werden muss.
Die Rosen wurden in einem verhältnismäßig großen Abstand gepflanzt (1 Rose pro Quadratmeter). Diese können schnell abtrocknen und es entsteht zwischen ihnen ein trockeneres Klima, so dass fast keine Rosenkrankenheiten auftreten können. In den vergangenen neun Jahren wurden die Rosen noch nie gespritzt, weil schon bei der Auswahl auf blattgesunde Rosen geachtet wurde. Ein weiterer Vorteil ist, dass man für den Rosenrückschnitt gut über die Flächen laufen kann, ohne den Boden zu verdichten. Sobald die Forsythien als Zeigerpflanzen für den Rosenschnitt blühen, erfolgt der Rückschnitt der Rosen in einer großen Schneideaktion mit vielen Helfern. Rosenliebhaber können dann das richtige Schneiden der Rosen direkt in der Praxis erlernen.
Durch die Rosen haben sich das Erscheinungsbild und der Charakter des Dorfes wesentlich verändert. Schon jetzt ist Wernborn als blühendes Rosendorf in der Region bekannt; viele Auswärtige fahren einfach einmal durch das Dorf, um sich die unterschiedlichen Ansichten von den Rosen im Dorfbild anzuschauen. Manche werden die kleineren und größeren Blumenwiesen überraschen, die ebenfalls an vielen Stellen im Dorf für Bienen und Insekten angelegt wurden. Rosen blühen aber auch in vielen Privatgärten von Wernborn. Bei einer Umfrage meldeten sich rund 60 Gartenbesitzer, die Rosen in ihrem Garten angepflanzt haben – es waren fast 1300 Rosen.
Versorgung mit EM
Die Gärtner der Stadt Usingen arbeiten bereits seit mehr als fünf Jahren mit Effektiven Mikroorganismen in vielen Bereichen, insbesondere bei Neuanpflanzungen von Bäumen, Sträuchern und Rosen (wir berichteten darüber im EMJournal 50/Nov. 2014).
Daher werden die Rhododendren und Rosen natürlich auch mit Effektiven Mikroorganismen (EMa) gepflegt. Zweimal im Jahr – im Frühjahr und im späten Sommer werden mit einem Dosiergerät (Dosatron) Effektive Mikroorganismen in einer Verdünnung von 1:1000 ausgebracht. Vielfach wurde gleich bei der Pflanzung der Rosen EM-Keramikpulver (Super Cera C) mit in die Erde gegeben. Zusätzlich werden alle Pflanzen einmal im Frühjahr und dann noch einmal nach der ersten Blüte mit einem organischen Dünger auf Malzkeimbasis gedüngt, der sich sehr gut im Zusammenwirken mit EM bewährt hat. Schon im ersten Jahr nach der Anpflanzung blühten die Rosen prächtig, und in der Zwischenzeit sind alle Pflanzen zu einem dichten Rosenteppich zusammengewachsen.
Karl Zwermann hatte aber noch eine weitere Vision. Er wollte Wernborn zum Rosendorf machen! Um sich „Rosendorf“ nennen zu können, muss die Rose als prägender Ortsbestandteil vorhanden sein. Diese Auszeichnung verleiht die Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e.V. (GRF) an Dörfer, die sich dafür bewerben.
In Deutschland gibt es neun Rosendörfer: Assinghausen/ Hochsauerlandkreis, Bad Langensalza/ Thüringen, Löhndorf/Rheinland-Pfalz, Nöggenschwiel/ Südschwarzwald, Schmitshausen/Südwestpfalz, Seppenrade/Westfalen, Sparrieshoop/ Schleswig-Holstein, Steinfurth/Hessen und Ufhofen/Thüringen.
Im September 2016 kam nun eine fünfköpfige Kommission der GRF nach Wernborn, um die Rosenanpflanzungen zu bewerten. In Wernborn hatte man darauf geachtet, dass die einzelnen Straßenseiten von nur einer Rosenfarbe dominiert werden, was ein wunderschön beruhigendes Bild abgibt. Die Kommission bemängelte allerdings, dass die Vielfalt der einzelnen Rosenarten und -sorten noch nicht ausreichend gegeben sei. Sie schlug vor, einen Rosenschaugarten auf dem Kirchplatz anzulegen, der etwas höher liegt und sofort ins Auge fällt. Am 19. Dezember 2017 traf das offizielle Schreiben der Gesellschaft Deutschen Rosenfreunde e.V. ein, in dem zur großen Freude der ganzen Gemeinde mitgeteilt wurde, Wernborn dürfe sich ab 1. Januar 2017 „Deutsches Rosendorf“ nennen – ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk für Karl Zwermann und seine rund 120 Mitgliedern des Obst- und Gartenbauvereins, wurden doch damit die jahrelangen Arbeiten für das Dorf angemessen gewürdigt.
Um die Vielseitigkeit von Rosen zu im Dorfbild noch zu vermehren, hat der Obst- und Gartenbauverein in diesem Frühjahr an weiteren Stellen des Dorfes ca. 500 neue Rosensorten und -arten angepflanzt. Außerdem wurde ein kleiner Rosenpark als Schaugarten angelegt, wo sich Bürger und Besucher beim Spaziergang durch die neu angelegten Beete an der Vielfalt der Rosenarten und -sorten erfreuen können. Weiter geplant sind ein Rosen-Pavillon und Bänke, die der OGV in diesem kleinen Park aufstellen lassen möchte. Und schon bald werden an den Ortseingängen Hinweisschilder auf das Rosendorf Wernborn aufmerksam machen.
Natürlich werden auch die neuen Rosen mit EM angegossen, so dass der Boden gleich mit den Effektiven Mikroorganismen angereichert ist – die Voraussetzung für gutes und gesundes Wachstum! Denn die schon sprichwörtliche Gesundheit der Wernborner Rosenpflanzungen verdankt sie dem kontinuierlichen Einsatz von Effektiven Mikroorganismen.