Wein aus dem „Klein-Burgund“

Vor fünf Jahren berichteten wir im EMJournal 50 (Nov. 2014) über Weinbau an der Weinstraße, genauer über die Arbeit des Önologen und Weinberaters Michael Acker, der sein ganzes Berufsleben im Weinbau verbracht hat. Am Schluss gingen wir auch kurz ein auf sein damals jüngstes Projekt ein, nämlich die Beratung eines Weinguts, das sich ganz neu aufstellte und ihn dafür engagiert hatte. Nach fünf Jahren wollten wir nun erfahren, wie sich das Projekt entwickelt hat.

Es handelt sich um das Weingut Bremer in Zellertal in der Pfalz, das sich hier etabliert hat. 2012 erwarb die Familie Bremer das alte, aber vernachlässigte Weingut Herr und stellte sich ganz neu auf. Die wichtigste Entscheidung war, dass die drei Töchter, die das Weingut gemeinsam betreiben, Michael Acker als Berater an ihrer Seite holten, der nicht nur alle Facetten des Weinbaus und des Weingeschäfts aus eigener Anschauung kennt, sondern auch aus der Region stammt und in der Nähe zu Hause ist.

Von Anfang an überall EM

Michael Acker als erfahrener EM-Berater und überzeugter Kenner der EM-Technologie konnte hier in allen Bereichen von Anfang an EM einsetzen. Da sind zunächst die Weinberge, die kontinuierlich und konsequent mit eigenem EMa gespritzt werden. Pro Saison sind es 5-7 Spritzungen, die meisten davon in Kombination mit anderen Spritzmitteln, nur zum Ende hin, wenn nicht mehr gespritzt werden darf, lässt sich weiterhin EM nutzen – ein großer Vorteil, wie Michael Acker betont.

Vor fünf Jahren war die Kirschessigfliege ein großes Problem. Heute darauf angesprochen, versichert er, dass dank EM hier keine Schäden mehr entstehen. Auch sonst ist er sehr zufrieden mit den Weinbergen. Zum Teil handelt es sich um alte Weinstöcke, die gepflegt und gehegt werden, andererseits werden neue Rebsorten angepflanzt, um das Spektrum für interessante Weine zu erweitern.

Das Weingut Bremer produziert mittlerweile auf 17 ha zwischen 80.000 und 100.000 Liter unterschiedlichste Weine und auch Sekt, die in EM-versorgten Kellerräumen reifen dürfen. Beim Keltern entstehen etwa 10 t Trester, der mit 3% Hühner-, Pferde- und Rindermist plus EM vermischt zu wertvollem Bokashi wird, das zur Düngung zurück auf den Weinberg kommt.

Die Produktion des Weins

Gleich zu Anfang wurden die Produktionsbedingungen grundlegend verändert. Das Kelterhaus wurde restauriert, eine moderne Presse erworben, und der Keller mit neuen Tanks und Barriques bestückt, um eine optimale Umgebung für die Produktion von Spitzenweinen zu schaffen.

Als die Familie Bremer die Gebäude übernahm, war insbesondere der alte Weinkeller in einem schlechten Zustand. Die Wände waren schimmlig und der muffige, Essig-geschwängerte Kellergeruch schien unüberwindlich. Aber Michael Acker kannte EM ja: Er sprühte alle Kellerräume wiederholt mit EMa aus, bis sich der alte Geruch verzogen hatte. Schließlich mischte er EM-Keramikpulver in sein EM, das sich in der schrundigen Wand gut festsetzen konnte und sicher bis heute mithilft, die Kellerräume frisch und angenehm zu halten. Außerdem wird hier unten mindestens einmal im Jahr sorgfältig mit EM ausgesprüht und bei Bedarf auch EM ins Abwasser gegeben, was jegliche Essigentwicklung unterbindet.

Auch rein äußerlich hat sich eine Menge getan: Durch die behutsame Renovierung hat der Hof und die darum gelagerten Gebäude eine sehr gemütliche Ausstrahlung. Kein Wunder, dass nicht nur die Weinverkostungen, sondern ebenso die regelmäßigen, gastronomischen Events äußerst beliebt sind.

Die ersten Preise

Es ist erstaunlich, welche hohe Qualität in so kurzer Zeit entstehen kann. Den ersten gro­ßen Preis gewann das Team schon 2017: Beim 6. Deutscher Riesling Champion, dem von der renommierten Fachzeitschrift Vinum ausgeschriebenen Riesling-Wettbewerb, gewann das Weingut Bremer den Preis in der Kategorie „Newcomer des Jahres“. Hinzu kam im selben Jahr der 1. Platz bei dem ebenfalls von Vinum ausgelobten Deutschen Rotweinpreis, den das Team mit ihrem Portugieser des Jahrgangs 2015 in der Kategorie „unterschätzte Sorten“ gewann.

Doch damit nicht genug. Im Sommer dieses Jahres gelang Michael Acker der Sprung in die Spitze der deutschen Pinot Noir (Spätburgunder) Erzeuger. Dem Oenologen liegt die Entwicklung dieser Rebsorte besonders am Herzen, und die Auszeichnung nach so kurzer Zeit ist eine Genugtuung und besondere Anerkennung für die ausgezeichnete Arbeit des Weinguts. Folgerichtig werden sie in den einschlägigen Wein- und Restaurantführern erwähnt.

Werden Winzer gefragt, wie sie es schaffen, Spitzenweine zu erzeugen, hört man immer wieder, dass es viele einzelne Details sind, die den Unterschied ausmachen. Und nur die Summe all dieser Bemühungen und umgesetzten Ideen führen zum Erfolg. So nimmt Michael Acker etwa für die unterschiedlichen Weine, die im Barrique reifen, jeweils verschiedene Hölzer, vielfach Eiche aus der unmittelbaren Region, aber auch von einem Küfer aus Frankreich, der die Hölzer auf besondere Art trocknen lässt, wie er aus eigener Anschauung weiß.

Noch lange nicht am Endpunkt der Entwicklung

Mit EM als Basis scheint das ganze Unternehmen unter einem sehr guten Stern zu stehen. Die alten wie neuen Kulturen gedeihen ausgezeichnet, der Krankheitsdruck ist gering und die Erträge sehr zufriedenstellend. Auch die Anerkennung in der Weinwelt wächst. Nach wenigen Jahren ist das Weingut eine beachtete Größe geworden. Dass dies so bleibt, dafür sorgt das Engagement der vier Haupt-Protagonisten und die Freude an dem gemeinsamen Projekt, das noch lange nicht an seinem Endpunkt angekommen ist.

Aufmerksam verfolgt Michel Acker nicht nur die Entwicklung in der Welt des Weins, er beschäftigt sich auch mit den erweiterten Möglichkeiten des EM-Einsatzes. Ein weiterer Schritt wird zukünftig wohl der Einsatz von Biokohle sein, wie es auch andere Winzer schon ausprobiert haben. Im Gespräch tauchen weitere Ideen auf, die EM betreffen. Wir dürfen also gespannt sein, wie sich dieses Weingut, das vom ersten Tag an auf EM setzte, weiter entwickeln wird.

Pit Mau

Kontakt: www.weingutbremer.de

Siehe auch: EMJournal 50, Nov. 2014

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