EM und der Zoo in Curaçao

Mit EM auf dem Weg in die Unabhängigkeit

Die Karibikinsel Curaçao gehörte als eine der “Inseln unter dem Winde” zu den Niederländischen Antillen, heute ist Curaçao ein eigenständiges Bundesland innerhalb des Königreichs der Niederlande. Im EM-Magazin des belgischen EM-Vereins, mit dem wir schon lange zusammenarbeiten, erschien im Herbst vergangenen Jahres der Bericht des Zoodirektors Bert Isenia über den Beginn ihres EM-Engagements. Hier erscheint er zum ersten Mal in deutscher Sprache.

Erster Kontakt mit EM

Zum ersten Mal in Kontakt mit EM Curaçao kam ich im November 2013. Ich unterhielt mich mit einer Freiwilligen in unserem Zoo über Veränderungen auf der Welt und wie man umweltfreundlicher agieren könne. Sie sagte: “Ich glaube, ich muss dir mal jemanden vorstellen.” Dann lieh sie mir das Buch EM in de Praktijk von Franz-Peter Mau (dt. EM – Fantastische Erfolge mit Effektiven Mikroorganismen, überarbeitete Originalausgabe 2011). Ich kann Ihnen sagen: Das war ein Augenöffner für mich! Bald darauf traf ich den Mann, der mein Leben verändern sollte: Sandovar von EM Curaçao (EMRO-Partner auf der Insel).

Sandovar kam zu uns in den Zoo und fragte mich, was momentan meine größte Sorge sei. Ich zeigte ihm unser altes Löwengehege, das vollständig aus Beton bestand und sagte ihm, dass diese Geschöpfe unbedingt eine Verbesserung ihrer Lebensbedingungen brauchten. Er machte sich sofort daran, eine Flasche EM an unseren Wasserschlauch anzuschließen und ließ einen unserer Pfleger das ganze Gehege aussprühen. Nach nur wenigen Minuten war aller Gestank verschwunden, die Fliegen waren weg und alles erschien umgehend sauberer. Der erste Eindruck war unglaublich und setzte bei uns allen eine große Veränderung in Gang: Jeden Tag etwas mehr über EM und dessen Vorteile dazuzulernen, ist das Beste, das unserem Zoo passieren konnte!

Eigenes EMa herstellen

Wir ließen unsere Belegschaft in nur wenigen Vorträgen über den Einsatz von EM in unserem Zoo unterrichten, dann fingen wir gleich an. Wir begannen, regelmäßig jede Woche unser eigenes EMa herzustellen, um die benötigten Mengen auch immer verfügbar zu haben.

Es war allerdings nicht ganz so einfach, unsere Leute in die Materie einzuweisen. So wie jeder gewohnt ist, etwas zu riechen, wollten sie EM zunächst wie ein gewöhnliches Desinfektions-mittel nutzen. Daraus folgte eine längere Periode des Versuchs und des Irrtums. Von einem Standpunkt aus, dass man Produktnamen kennen wollte und gewohnt war, sich giftigen Substanzen auszusetzen – nur weil das schon immer so war – dauerte es eine Weile, bis alles richtig funktionierte. Mit der Zeit bekamen aber alle den Bogen raus und setzten das EMa immer besser und klüger ein.

Reduktion der Kosten

Lange Zeit hatten wir finanzielle Sorgen. Unser Zoo wird von der Regierung mit einem kleinen Betrag unterstützt, der aber gerade einmal reicht, dass wir den Tierpark offen halten können. Wir müssen größte Kreativität an den Tag legen, um alles am Laufen zu halten. Eine der größten Schwierigkeit war in der Tat die Reinigung. Sie kostete uns etwa 4.000 Antillen-Gulden (ca. 2.000 Euro) im Monat an chlorhaltigen Substanzen, starken Desinfektions- und antibakteriellen Mitteln. Mit dem Einsatz von EM an deren Stelle konnten wir die monatlichen Kosten auf 500 Gulden (ca. 250 Euro) reduzieren! Das zeigt, dass EM nicht nur gut ist für die Umwelt und unsere Tiere, sondern auch den Kostendruck stark mindert. Es zeigt außerdem, dass EM uns helfen kann, in Zukunft in vieler Hinsicht Gewinn zu erzielen.

Im Zoo von Curaçao verkommt nichts mehr

Pro Woche produziert unser Zoo etwa 680 kg Abfall. In der Vergangenheit haben wir alles abfahren lassen. Das war teuer, vor allem, weil wir eigentlich wussten, dass wir das meiste davon eigentlich gebrauchen könnten; wir wussten nur nicht, wie wir das anfangen sollten. Am meisten fallen bei uns Küchen- und Gartenabfälle sowie der Mist der Tiere an. Heute nutzen wir alles davon selbst.

Unser Team ist sehr glücklich über EM, weil wir Gewinn machen, indem wir unsere Abfälle nutzen und auf diese Weise daran arbeiten, autark zu werden. Unsere Freiwilligen freuen sich wiederum über den gesünderen Naturschutz und über die eindeutig grüne Ausrichtung des Zoos.

Wie man andere inspirieren kann

Heute läuft man durch den Zoo und spürt ganz offensichtlich den Unterschied zum früheren Zustand. Durch den täglichen EM-Einsatz überall auf dem Gelände spazieren die Besucher unbeschwert durch die Anlagen und genießen die prächtigen Blumen und die üppige Vegetation. Viele fragen uns, was wir jetzt anders machen. Die öffentliche Aufmerksamkeit ist für uns sehr wichtig. Deshalb versuchen wir, unsere Besucher auf vielfältige Weise über unsere Arbeit zu informieren. Inzwischen gehört auch dazu, dass sie lernen, auf welche Weise EM integraler Teil unserer täglichen Arbeit im Park ist. Wir versuchen Ihnen aber auch zu vermitteln, wie nützlich EM in ihrem eigenen, täglichen Leben, zu Hause, auf der Arbeit oder wo auch immer sonst sein kann.

Die Gesundheit unserer Tiere

Die Gesundheit unserer Tiere hat sich gewaltig verbessert. Es ist ganz erstaunlich zu sehen, in welch kurzer Zeit sich die Tiergesundheit durch den Zusatz von EM im Futter, bei der Reinigung, in allen stehenden wie fließenden Gewässern, um nur die wichtigsten Aspekte zu erwähnen, so unglaublich verbessert hat. Wie ich schon sagte, haben wir in der Vergangenheit Chlor und scharfe Chemikalien benutzt, um alles “sauber” zu halten. Der Umschwung auf natürliche Substanzen zeigt uns, wie erstaunlich schnell dies gelingt. Die Ergebnisse sind für uns und unsere Unterstützer wirklich inspirierend. Die Tiere sind munter, voll Lebensfreude, haben ein wunderbares Fell und sind viel aktiver als früher. Wir haben auch einen reduzierten Anfall von Ausscheidungen beobachtet. Weil unsere Tiere selbstverständlich der wichtigste Teil unseres Zoos sind, sind wir den EMs unendlich dankbar für ihre tagtägliche Hilfe. Wir sind noch nicht am Ziel, aber ganz sicher auf dem richtigen Weg dahin.

EM auch im Gemüsegarten

Endlich auf dem Zoogelände auch einen Gemüsegarten zu beginnen, war ein lang gehegter Wunsch von uns. Da wir aber immer dachten, ein professioneller Garten brauche chemische Mittel, haben wir es lange vor uns hergeschoben. Mit der Einführung von EM in unsere Pflegemaßnahmen, die wir nun auch in diesem Garten nutzen, haben wir ebenfalls ausgezeichnete Erfahrungen gemacht: gesundes Gemüse und Früchte, nicht größer als gewohnt, aber herrlich anzusehen und köstlich. Der Duft unsres Gartens am frühen Morgen gehört zum Schönsten, was es gibt, um Energie für den Tag zu tanken. Gute Früchte bedeuten aber auch gute Ernährung, und das heißt gesunde, zufriedene Tiere. Was wollen wir mehr!

Die Zukunft für unseren Zoo und EM

In jüngster Zeit haben wir einen Businessplan für die Entwicklung des 8,9 ha großen Zoo- Geländes vorgelegt, den wir gern um einen Botanischen Garten und ein modernes Restaurant erweitern möchten, wo Kinder und Erwachsene mit Behinderungen integriert werden sollen. Über das ganze Gelände verstreut sollen sie gärtnern. Unter Einbeziehung der Besucher sollen kleine Gärten entstehen und wunderbares, frisches Gemüse und ebensolche Früchte für uns und unsere Tiere erzeugt werden. Wir sind uns bewusst, dass EM die einzige Ressource ist, die unseren Planeten regenerieren kann. Es ist der einzige Weg, das zu reparieren, was wir in den letzten Jahrhunderten zerstört haben.

Indem wir unsere Gemeinschaft von 150.000 Inselbewohnern und die Touristen, die uns be-suchen, informieren und weiterbilden, arbeiten wir für eine bessere Zukunft. EM wird uns bei jedem Schritt zu unserem neuen Zoo begleiten. Von der Grundsteinlegung bis zum letzten Dachziegel werden wir Prof. Higas Erkenntnisse umsetzen und mithelfen, unsere Erde zu retten – jeden Tag ein Stückchen mehr.

Bert Isenia, Direktor Zoo Curaçao
Übersetzt von Pit Mau

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