Korallen reagieren auf gute Lebensbedingungen mit Farbenpracht und gutem Wachstum. Mittels EM konnten die Lebensbedingungen für die Korallen in Schweizer Aquarien weiter verbessert und stabilisiert werden, wonach die Korallen sogar vermehrt zu laichen begannen.
Wenn man an die zunehmenden Diskussionen über das Korallensterben in den Weltmeeren denkt, erscheint es fast unglaublich, dass man Korallen auch in Aquarien züchten kann. Das Staunen geht weiter, wenn in Aquarien die Lebensbedingungen derart naturnah gestaltet werden können, dass die Korallen nicht nur wachsen, sondern auch wieder laichen und somit die natürliche Fortpflanzung wieder aufnehmen. So bilden sich plötzlich an verschiedenen Stellen im Aquarium wieder neu Korallen.
Königsdisziplin der Aquaristik
Tritt man in den Laden ein, den Massimiliano Russo in Winterthur-Wülflingen nebenamtlich betreibt, so wird man fast geblendet von der Farbenpracht der vielen verschiedenen Korallenarten, die einen eleganten Tanz vollführen im bewegten Wasser. Die kleinen farbigen Fischlein, die in und um die Korallen schwimmen, setzen nicht nur zusätzliche Farbpunkte, sondern vollbringen eine wichtige Funktion in der Ernährung von Korallen. Ihre Ausscheidungen führen zu einem signifikant höheren Nitratwert in den Korallen als im umgebenden Wasser. Ohne den entsprechenden Fischbestand und deren Stickstoff-Ausscheidungen gibt es keine Korallen.
Aquarien und Korallen sind Massimiliano Russos Leidenschaft seit 40 Jahren. Seit über 20 Jahren hat er diese Leidenschaft um einen nebenamtlich betriebenen Laden erweitert. Seine Begeisterung für diese Lebewesen führte ihn dazu, die Pflege voll auf natürliche Massnahmen zu beschränken und nur selbst gezüchtete Korallen zu verkaufen. Da sich die Korallen hauptsächlich von Mikroben und Plankton ernähren, die ihnen durch das bewegte Wasser immer wieder zugetragen werden, hat sich Massimiliano Russo schon seit vielen Jahren mit Bakterien und Mikroben beschäftigt und viele Fachbücher verschlungen. Dies half ihm, die Lebensbedingungen sowohl für Mikroben und die Korallen immer weiter zu verbessern und damit immer prächtigere Korallen aufziehen zu können.
Viele Korallen sind an relativ enge Lebensbedingungen gebunden, weshalb es eine sehr genaue Einhaltung braucht von Temperatur, Salzgehalt, Karbonathärte, dem Gehalt mehrerer Mineralien wie Kalzium, Magnesium, Silikat und der Nährstoffe Nitrat, Phosphat und Kohlenstoff. Die Aktivität der Korallen verändert sich mit der Beleuchtung im Tagesverlauf, was dann im Tag-Nacht-Rhythmus zu oszillierenden pH-Werten und Sauerstoffgehalten führt. Obwohl die Aquarien mehrere Hundert Liter Volumen haben, sind viele Zugaben auf der Basis von Tröpfchen oder Milliliter gefordert. Schon einzelne Milliliter Kohlenstoff zu viel können die Bakterienpopulation explodieren lassen und die Korallen zum Absterben bringen, weil sie die Lebensbedingungen zu stark verändern.
Obwohl die Korallen den Kohlenstoff und die Bakterien als lebenswichtiges Futter brauchen, liegen dem natürlichen Kreislauf viele wichtige Gleichgewichte zugrunde, deren Einhaltung über Leben und Tod entscheidet. Auf dieser Skala zeigt sich dann die Lebensqualität über die Farbenpracht der Korallen, die bei besten Lebensbedingungen ihre volle Farbenpracht zu Geltung bringen oder in marginaleren Bedingungen nur bleiche Farben zeigen.
Nun auch mit Hilfe von EM
Vor vier Jahren hat Massimiliano Russo erstmals mit EM experimentiert und kleinste Mengen von TeichFit und Photo+, den Teichmitteln von EM Schweiz, eingesetzt. Sehr schnell hat sich gezeigt, dass die Farben der Korallen noch intensiver wurden, und dass die Einhaltung der idealen Lebensbedingungen einfacher wurde – man könnte auch sagen, dass sich die Lebensfähigkeit der Korallen auf weniger enge Bedingungen verstärkt hatte. An der plötzlichen Neubildung von Korallen am Thermometer oder anderen Stellen im Aquarium konnte er auch die natürliche Fortpflanzung über das Laichen wieder feststellen. Die natürliche Fortpflanzung der Korallen beobachtet er vor allem um Vollmonde jetzt wieder regelmäßig.
Ermuntert durch diese Erfolge, plant Massimiliano Russo weitere Experimente mit EM-Produkten. Der Einsatz von einem EM-Keramik Pipe (35 mm) scheint die im Tagesverlauf nur stellenweise erscheinenden und verschwindenden Beläge von unerwünschten Cyano-Bakterien zu eliminieren. Die im Abschäumer eingesetzte Pflanzenkohle mit EM hat in einem anderen Problembecken schon zu einer deutlichen Reduktion des Bakterienbelages geführt. Für alle Korrekturmaßnahmen agiert Massimiliano Russo mit minimalen Aktionen, da das biologische Gleichgewicht im Becken sonst leicht zerstört werden kann. Schnell können Dinoflagellaten einen beigen Bodenbelag bilden oder Goldalgen die Korallen mit einem beigen Schleim überziehen und zum Absterben bringen.
So achtet er beim Wasserwechsel oder dem Einsetzen neuer Fische darauf, die Bakterienkulturen im Becken beizubehalten, indem er nur einen Teil des Wassers ersetzt. Neue Fische integriert er zuerst in einen bestehenden Bestand, damit die neuen Fische über den Austausch der Ausscheidungen die gleichen Mikrobenkulturen erhalten. Andere Probleme lassen sich über Kugelalgen fressende Fuchsgesicht-Fische lösen, Glasrosen mit Wurde-manns-Garnelen bekämpfen.
In seinen Aquarien verwendet Massimiliano Russo lediglich einen Lindenholzabschäumer, eine Temperaturkontrolle und einen Strömungspropeller. Rotationsabschäumer, Zeolith, Ozon- oder UV-Geräte vermeidet er, um die Biologie des Beckens nicht zu stören. Einen Dosierer verwendet er für Karbonat, Kalzium und Spurenelemente, alle anderen Elemente und vor allem die Nahrung führt er mit viel Fingerspitzengefühl manuell bei. Gerade bei den Hauptnahrungsmitteln Nitrat und Phosphat gilt es auf den Fischbestand und dessen Ausscheidungen zu achten, bei einem kleinen Fischbestand kann die Regulierung über die Zufuhr erreicht werden, ein überhöhter Fischbestand gefährdet die Korallen.
Bei der Zugabe von Kohlenstoff durch spezielle Zuckerlösungen entscheiden wenige Milliliter über Leben und Tod des Beckens. Der Zucker wird über die Mikroben und Bakterien aufgenommen. Während diese das Futter der Korallen darstellen, kann ein Überangebot die Lebensbedingungen der Korallen gefährden, was man auch am zunehmenden Bakterienbelag an den Wänden des Aquariums erkennen kann. Durch die manuelle und damit individuelle Zufuhr einiger der Nährstoffe kann die Technik sehr minimalistisch, ohne die üblichen Technikunterbauten gehalten werden.
Die Konzentration auf natürliche Mittel, die Nahrungskette von der Basis der Mikroben aufwärts und die tägliche Arbeit am Gleichgewicht in den Aquarien haben das Auge für die Zusammenhänge des Korallenlebens geschärft. Es ist umso erfreulicher, dass die intensiven Farben der Korallen und die Wiederherstellung der natürlichen Fortpflanzungsmechanismen eine direkte, positive Rückmeldung für die ausgezeichneten Lebensbedingungen darstellen.
Könnte diese Erfahrung nicht auch bei der Erhaltung der Korallenriffe in den Weltmeeren eine wertvolle Ergänzung darstellen? – Prof. Higa wies kürzlich darauf hin, dass sich allein durch das inzwischen erreicht Schwingungs-niveau von EM über der japanischen Insel Okinawa u.a. die Korallen erholten.