Das EM-verpackte Haus

Ortstermin in Roßbach: Mit kaum mehr als 1.000 Einwohnern liegt die Gemeinde zwischen Köln und Frankfurt am Main. Reiseziel ist ein Haus, das weit mehr ist als nur ein Gebäude zum Wohnen; vielmehr ist es eine Realität gewordene Vision.

Schon der erste Eindruck vermittelt ein Gefühl von Beschaulichkeit. Von der einsamen Landstrasse auf einer Höhe im Westerwald biegt man in ein dichtes Waldstück ab, in dem sich bestenfalls ein Holzweg vermuten lässt. Nach wenigen Metern findet man sich aber auf einem Platz wieder, den zwei kleine, freundliche und offensichtlich neu gebaute Holzhäuser markieren. Die gemütlichen Katzen ergänzen den idyllischen Anblick. Hausherr ist Georg Albrecht. Zusammen mit seiner Ehefrau Celeste kaufte er 2002 ein unbewohnbares altes Forsthaus, an dessen Stelle das Ehepaar ein solides, aber völlig im Einklang mit der Natur stehendes Haus setzen wollte. Um die Dimension des Vorgängerhauses einzuhalten, wurde nach Fertigstellung des Haupthauses zusätzlich ein kleines Gästehaus gebaut. Ursprünglich ist Georg Albrecht Tontechniker und Musiker. Bereits seit den 90er Jahren versucht er in einer naturgemäßen Umgebung zu leben. Für ihn bezieht sich das nicht allein auf das Leben auf dem Land, sondern insbesondere auch auf die Qualität der unmittelbaren Wohnumgebung. So bildete er sich allmählich zum veritablen Baubiologen aus und es war wohl kein Zufall, dass er zu EM fand oder – sich von EM finden ließ. „Als Vierjähriger habe ich schon meine erste Holzhütte gebaut – naturgemäß. In allen Bereichen interessieren mich seit meiner Kindheit die natürlichen, einfachen und stromlosen Lösungen. Beim Bauen verlasse ich mich immer auf meine Nase und mein Gefühl. Ich möchte in geruchsneutralen Räumen leben. Das ist möglich dank EM bzw. Prof. Higa. Außerdem versuchte ich beim Bauen, scharfe Kanten zu vermeiden, z.B. durch das Abrunden der Fensterlaibungen und Mauervorsprünge“, erklärt der gebürtige Norddeutsche.

Vom Bauplan an: Ein EM-Haus von Grund auf

Getreu der Devise „ein bisschen schwanger geht nicht“ setzte Georg Albrecht mit Pioniergeist und Individualismus seine Idee von einem umfassend baubiologisch authentischen Gebäude um. Basierend auf den vielen Einsatzmöglichkeiten von EM im Bereich der Baumaterialien kann sich das Ergebnis sehen und spüren lassen. Eindrücklich beschreibt schon Prof. Higa die Vorteile, die ein mit EM versetzter Beton in Hinsicht auf Stärke und Festigkeit hat. Hinzu kommt ein gesundes Wohnmilieu, das von den EM-verbesserten Materialien aufgrund der charakteristischen EM-Schwingung in die Umgebung ausstrahlt. Beim Fundament fängt es an: EM-Keramik-Pulver wurde mit trockenem Sand in einem Verhältnis von 3:1.000 vermischt. Das entspricht 3 Litern EM-Keramikpulver auf einen Kubikmeter Beton. Bei einem Betonmischer mit 6 m³ Fassungsvermögen ergibt sich somit eine Menge von 18 l EM-Keramik. Nach zehn Minuten in der Rührtrommel war der EM-Beton fertig. Die Bodenplatte besteht demnach im Ergebnis aus 0,3 Prozent Keramikpulver Super Cera bezogen auf 1 kg Material. An dem Mischungsverhältnis 3:1.000 orientierte sich Georg Albrecht auch beim Lehmputz, indem er das EM-Keramikpulver mit einer kleinen Portion Lehm und Wasser vormischte, so dass sich das Pulver gleichmäßig verteilen konnte und sich keine Klumpen bildeten.

EM als Allroundtalent

Die kompromisslose Anwendung von EM setzte sich beim Holz-Rahmen und dem Dachstuhl fort, entsprechend der Behandlung aller Bauteile. Alle Sparren und andere Holzelemente wurden separat und von allen Seiten mit EM-Lasur jeweils im erwähnten Mischungsverhältnis behandelt. Auch die „Außenhaut“ des Hauses besteht aus Holzlatten. Jedes einzelne Brett wurde von allen Seiten mit EM-Lasur bearbeitet. Mit der verwendeten Schwedenhausdeckfarbe wurde wiederum 0,3 Prozent EM-Keramikpulver vermischt. Dadurch fungiert schon die Außenhaut als schützende Hülle. Als Faustregel mischte Georg Albrecht also entweder 0,3 Prozent EM-Keramik-Pulver auf 10 l Farbe oder 10 kg Beton. Bei wasserlöslichen Lasuren empfiehlt Georg Albrecht ein Vormischen mit Wasser. Die für den Außenanstrich, Fenster, Türen und sichtbare Sparren benutzten lösemittelhaltigen Lacke und Lasuren der Firma Pigrol wurden mit EM-Keramik-Pulver angereichert, alle wasserlöslichen Lasuren mit EM-Keramikpulver und EMa aufgewertet. Im Haus selbst kamen übrigens nur lösemittelfreie Lasuren zur Anwendung. Bei den OSB-Platten hat sich Georg Albrecht für Produkte eines Herstellers entschieden, die aufgrund einer Bewertung von Raumklima-GmbH.de weder Polyurethan noch Melanin-Urethan-Phenol-Formaldehyd-Leime enthalten. Das führt zu einer hervorragenden baubiologischen Bewertung. Die OSB-Platten wurden nicht lasiert, aber mehrmals mit EMa beidseitig eingesprüht, um alles „Unnatürliche“ zu neutralisieren. Das Haus wurde winddicht, aber nicht luftdicht „verpackt“. Das ist der entscheidende Unterschied bei einem Niedrigenergiehaus. Die Wände bleiben dadurch diffusionsoffen. Aus diesem Grund sollten die OSB-Platten nicht lackiert oder lasiert werden, denn nur so bleiben sie dampfdurchlässig und ermöglichen das natürliche „Atmen“. Als Dämmstoff benutzte er aus Kostengründen Steinwolle. Er räumt aber ein, dass Hanf sicherlich die bessere Alternative gewesen wäre. Steinwolle sei lediglich in der Einbauphase für die beteiligten Handwerker gesundheitlich relevant und würde dann einen Atemschutz erfordern. Nach dem Einbau sei sie hingegen unbedenklich. Die Steinwolle wurde nicht mit EM behandelt.

Wie außen, so innen

Manche vorsichtigen Zeitgenossen warnen, dass die EM-Energie nicht mehr loszuwerden sei, wenn sie einmal irgendwo verankert ist. Das ist natürlich richtig. Dessen bewusst entschied sich Georg Albrecht schon in der Planungsphase für die in der Literatur geringste empfohlene Menge an EM-Keramikpulver, eben die genannten 0,3 Prozent. Dadurch blieb Raum, um alle Materialien mit dieser geringen Menge zu versetzen und die jeweilige Materialität zu verbessern. Gleichzeitig können auf diese Weise die übereinanderliegenden Materialien zusammen schwingen und ihre Wirkung verstärken, ohne dass große Mengen eingesetzt werden. Auch die Lehmbauplatten erhielten ein EM-Finish in Form eines 4 bis 5 Millimeter dünnen Feinlehmputzes, der wiederum mit 0,3 % EM-Keramikpulver und EMa angereichert wurde. Alle Fensterrahmen und Türen wurden mit EM-Tiefengrund vorbehandelt und anschließend dreimal mit “EM-otion-Lack” (wird nicht mehr hergestellt) gestrichen. Dazu wurden sogar alle Fenster und Türen zerlegt, um eine flächendeckende Behandlung sicherzustellen.

Wohnqualität pur

Georg Albrecht hat seinen kompromisslosen Einsatz von EM nicht bereut. „Ich bin sehr zufrieden mit diesem Konzept. Abgesehen von der ausgezeichneten Wohnqualität haben wir geringere Heizkosten und die schonen natürlich den Geldbeutel“, freut er sich. Das ganze Haus wird aktuell durch einem Festbrennstoff-Küchenofen mit einer Kapazität von 5 KW beheizt. Eine kleine Gastherme für Warmwasser und die Fußbodenheizung im Bad ist in Arbeit. Das Haus war sofort nach der Fertigstellung bewohnbar. Celeste Albrecht war überrascht, wie gut sie bereits in der ersten Nacht geschlafen hat und führt das auf die Geruchsneutralität und Behaglichkeit zurück. Aufgrund privater örtlicher Veränderungen bietet Georg Albrecht das Haus in Kürze zum Verkauf an. Sein Wunsch ist, dass das Gebäude als Beispiel für die fantastische EM-Technologie von Prof. Higa dient. Wegen der baubiologischen Qualität und der Lage im schönen Westerwald hat das Haus zudem ein Potenzial als Feriendomizil insbesondere für Menschen, die an Allergien oder MCS leiden. Zwischen acht und zehn Personen finden im Haupt- und Gästehaus Platz. Last but not least möchte sich Georg Albrecht bei allen Mikroorganismen bedanken, die beim Hausbau mitgewirkt haben.

Beate Wiemers

Fotos: Georg und Celeste Albrecht, Pit Mau

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