Der Säntis ist mit seinen 2502 m der höchste Berg der Appenzeller Alpen in der Ostschweiz. Sehen kann man ihn von weit her, auch aus Deutschland, etwa vom Bodensee aus. Seit 1935 führt eine Seilbahn auf den Gipfel, von wo man einen herrlichen Rundblick hat. Mit etwas Kondition kann man ihn auch erwandern oder von oben aus Wanderungen in die umliegende Bergwelt unternehmen. Ein großes Restaurant mit Panoramafenster macht den Gipfel zu einem sehr beliebten Ausflugsziel für Einheimische wie Urlauber.
Geruchsprobleme im Panorama-Restaurant Säntisgipfel
Die Besucher wollen und sollen dort oben nicht nur schauen, sondern auch essen und trinken. Das heißt aber auch, es fallen große Mengen organischer Abfälle an, die nicht dortbleiben können. Sorgfältigst wird darauf geachtet, dass alles, was auf den Berg gelangt, auch wieder den Weg zurück ins Tal findet. Das ist natürlich mit manchen Hinterlassenschaften nicht so einfach zu machen. Mit dem Bau des neuen Restaurants auf dem Gipfel wurde aus diesem Grund eine aufwendige, moderne Kläranlage installiert, die alle Abfälle aus Küche und Toiletten behandeln sollte.
Im Prinzip gelang dies auch hervorragend, aber es war schwer, bei z. T. erheblich schwankenden Besucherzahlen die Geruchsprobleme immer unter Kontrolle bzw. von den Gästen fern zu halten. Als dann vor etwa drei Jahren nicht verhindert werden konnte, dass diese unangenehmen Gerüche in dem Aufzug eingesogen wurden, und sich Gäste beschwerten, musste schnell eine wirksame Lösung gefunden werden.
Eine der Besucherinnen beließ es nicht bei der Beschwerde, sie schlug auch gleich vor, dass man sich doch bitte einmal mit den Möglichkeiten der EM-Technologie beschäftige, die hier sicher helfen könnte. Verantwortlich für die Kläranlage ist Peter Kolb, der seit gut acht Jahren bei der Seilbahn AG beschäftigt ist. Er kontaktierte sogleich Walter Dörig, Mitinhaber der EM Schweiz AG, der Schweizer Partner von Prof. Higas Organisation EMRO, dessen Arbeitsschwerpunkt in der Ostschweiz liegt, und vereinbarte einen Beratungstermin.
Die Kläranlage auf dem Säntis
Walter Dörigs Erklärungen aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen leuchteten Peter Kolb schnell ein. Und: was konnten sie schon verlieren. Also begannen sie kurz darauf mit der vorgegebenen Dosierung in dem ersten Abwasserbehälter, der das Abwasser aus der Küche auffängt. Für die Menge von zwei m³ Abwasser werden zwei Liter EM (in diesem Fall das „Bodenfit“) zugegeben. Es zeigte sich, dass diese Menge einmal pro Woche genügt, um die Gerüche komplett zu binden. Ist der Ansturm beispielsweise an sonnigen Wochenenden aber besonders stark, nimmt Peter Kolb die doppelte Menge.
Kurz vor dem Ausfluss befindet sich der Fettabscheider. Seitdem mit EM gearbeitet wird, ist das überschüssige Fett so kompakt, dass es leicht abgezogen werden kann; auch der Geruch ist minimal. Beides war vorher ganz anders und jetzt eine große Erleichterung. Von hier fließt das Wasser weiter in die biologische Reinigungsstufe, wo es mit den übrigen Abwässern des Gebäudes zusammentrifft. Dort wird die Mixtur, in der sich ja schon EM befindet, in Intervallen belüftet. Auch hier entwickelt sich so gut wie kein Gestank. Aber noch wichtiger ist, dass sich in der Vergangenheit – also vor EM – regelmäßig 20-30 cm übelriechender Schlamm absetzte. Dies hat sich heute auf ein Minimum reduziert und ist quasi geruchsfrei. Das bedeutet, mehr organische Masse wird von den Mikroben verstoffwechselt.
Auf die biologische Klärung folgt ein einfacher Filter, der die nicht gelösten festeren Bestandteile auffängt. In stabilen Säcken wird dies als einziges ins Tal zurückgebracht. Der abschließende Filter der Kläranlage besteht aus unzähligen feinen Plastikschläuchen mit 3 μ kleinen Löchern. Alle Partikel, die größer sind als 3μ, werden hier noch herausgefiltert.
Das so geklärte Wasser hat eine hervorragende Qualität. Ein Geruchsvergleich ergab, dass das Leitungswasser eher ein wenig chemisch roch, das geklärte Wasser aber frisch-neutral. Dieses Wasser kann nun unbesorgt über die Felsen in die Natur zurückgegeben werden.
Aussicht
Mit dem Einsatz von EM ist die Sicherheit eines störungsfreien Betriebs der Kläranlage auf dem Säntis garantiert, und auch die ökologische Situation deutlich verbessert. Sicher wäre es noch besser, EM früher, nämlich gleich in der Küche, etwa bei der Reinigung, einzusetzen; denn je länger die Verweildauer der Mikroben ist, desto stärker ist ihre Wirkung. Vielleicht ergibt sich dies aber in der Zukunft. Auch das neue elegante Hotel an der Talstation der Seilbahn unterhalb des Gipfels, soll zukünftig von den guten Erfahrungen des Panorama-Restaurants profitieren. Die guten Erfahrungen von Peter Kolb auf dem Säntis sollten zudem andere Einrichtungen in ähnlich sensiblen Zonen ermuntern, die EM-Technologie einzusetzen. Denn gerade dort, wo die Natur geschützt werden muss, kann EM eine sehr große Hilfe sein. Zusätzlich wird den Betreibern vor Ort die Arbeit erleichtert. Dass obendrein noch Geld gespart werden kann, bekommt man als Geschenk (der EMs) obendrauf.