Die Geschichte von ZZ2
Macht man sich auf die Suche nach dem größten kommerziellen, ökologisch operierenden Tomatenproduktionsbetrieb in Südafrika, dann findet man ihn in der Provinz Limpopo, im Norden Südafrikas. Eingebettet zwischen Gebirgsketten, etwa eine Stunde von der Provinzhauptstadt Polokwane entfernt liegt das Kernland eines Tomatenimperiums rund um das Städtchen Mooketsi. Dort begann die Familie Van Zyl 1880 Landwirtschaft zu betreiben, aber mit dem Ende des Burenkriegs 1902 war alles wieder verloren. In den Jahren danach wurden Landwirte aufgefordert, ihre Rinder zu brandmarken – Van Zyls wählten „ZZ2“. 1908 begann Burt Van Zyl mit der Landwirtschaft; heute, 107 Jahre später, ist dieses Land das Zentrum des größten Tomatenproduzenten in Südafrika. 6000 Menschen sind hier angestellt, mit denen über 72 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Was nur als Brandzeichen für Rinder begann, ist heute eine der bekanntesten Marken im Bereich der Produktion frischen Gemüses. Der Betrieb produziert hauptsächlich Tomaten (2.000 ha), Zwiebeln (500 ha), Avocados (500 ha) sowie Äpfel und Birnen (350 ha). ZZ2 hat ebenfalls eine sehr erfolgreiche Rinderzucht mit 6.000 Tieren. Insgesamt bewirtschaftet ZZ2 etwa 60.000 ha, von denen ein Drittel eingezäunte Naturschutzzonen sind.
EM seit den 1990er Jahren
Prof. Koos Prinsloo, ein enger Freund von Prof. Higa, führte die EM-Technologie Ende der 1990er Jahre bei ZZ2 ein. Was anfangs auf ein paar kleinen Versuchsfeldern begann, ist heute einer der Eckpfeiler für die einzigartige agroökologische Philosophie von ZZ2, die „ZZ2 Natuurboerdery“ heißt, auf deutsch etwa: „ZZ2 natürliche Landwirtschaft“. Deren Hauptziel ist es, die zerstörerischen Kräfte industrieller Landwirtschaft ebenso zu vermeiden wie die unproduktiven Aspekte ökologischer Landwirtschaft. Prof. Prinsloo wollte von Anfang an das Beste beider Welten miteinander verbinden und so eine Lösung für die Schwierigkeiten nachhaltiger Nahrungsmittelproduktion zu finden. Prof. Prinsloo, der alleinige Hersteller von authentischem EM·1 in Südafrika, beliefert ZZ2. Dort werden einige Tausend Liter EMa in Temperatur-kontrollierten Räumen hergestellt. Hier werden weitere Produkte auf der Basis von EM produziert und den angestellten Farmern für den jeweiligen Einsatz zur Verfügung gestellt. Diese werden überall in den Anbaugebieten breit eingesetzt. Die wichtigste Aufgabe von EM ist es, die mikrobiologische Dichte und Vielfalt in den kultivierten Böden zu erhalten bzw. wiederherzustellen. In den Tomatenfeldern wird noch mit Kunstdüngern und Pestiziden gearbeitet. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass dadurch die empfindliche Balance des Bodenlebens beschädigt wird. Um diese wiederherzustellen, ist der großzügige Einsatz von EMa entscheidend. Darüber hinaus ist bei einer ganzen Reihe von Feldfrüchten der positive Effekt von EMa auf die Keimfähigkeit und die Wurzelbildung beobachtet worden. EM verbessert die Widerstandsfähigkeit der Tomatensetzlinge erheblich, besonders, wenn schwierige klimatische Bedingungen vorherrschen. Hier kann man wirklich sehen, wie ein kleiner finanzieller Einsatz schlussendlich zu einem großen Gewinn wird.
„Gesunde Nahrung ist unser Versprechen, gesunder Boden unsere Passion.“ (Slogan von ZZ2)
EM für die Dünger- und Krankheitskontrolle
ZZ2 produziert für ihre verschiedenen Produktionsbereiche 52.000 m3 Kompost pro Jahr. Hier wird EMa eingesetzt, um den Umsetzungsprozess zu verbessern, die Belastung durch Pathogene zu reduzieren und um die Geruchsentwicklung, die unweigerlich auf Kompostplätzen entsteht, zu verhindern. Es ist eine ziemlich anspruchsvolle Aufgabe, Tomaten auf einer solch großen Fläche erfolgreich zu kultivieren. Tomaten werden von einer ganzen Reihe von Krankheiten und Insektenbefall bedroht, was normalerweise große Mengen an Pestiziden erfordert, um gute Ernten zu sichern. Die EM-Technologie wird hier genutzt, um die Abhängigkeit von Pestiziden zu reduzieren. ZZ2 stellt verschiedene EM-Pflanzenextrakte aus einheimischen Pflanzen her (z.B. wilden Knoblauch, Zitrone und Wandelröschen). Diese ergänzen die bestehenden Pestizidbehandlungen. Es muss aber weiter geforscht werden, um die Wirksamkeit der von den einzelnen Farmern hergestellten Pflanzenextrakte zu verbessern.
Erträge und Forschung
Besucher fragen oft, ob ZZ2 Ertragszuwächse auf Grund des EM-Einsatzes hat. ZZ2 betreibt den größten Tomatenanbau auf freiem Feld in der südlichen Hemisphäre. Nach internationalen landwirtschaftlichen Statistiken erntet ZZ2 durchschnittlich 25% mehr als der Durchschnitt in Südafrika – und dieser Standart konnte die vergangenen 30 Jahre gehalten werden. Es ist nahezu unmöglich, ein optimal funktionierendes Produktionssystem noch erheblich zu steigern. Erfolgreicher Tomatenanbau basiert auf intensiven Produktionssystemen; dennoch hat ZZ2 keine Verringerung des Ertrags mit der Implementierung von EM und EM-Kompost verzeichnet. Ganz im Gegenteil: die hohen Erträge konnten trotz verschiedener, aufkommender Probleme gehalten werden. Zudem konnte mit EM die Belastbarkeit des gesamten Produktionssystems über die Jahre kontinuierlich verbessert werden. Andererseits gibt es ja viele wissenschaftliche Berichte, die höhere Erträge beim EM Einsatz nachweisen. Über die Jahre hat das wissenschaftliche Team von ZZ2 – die ZZ2 Laboratorien – eine einzigartige Qualitätskontrollmethode zur Prüfung der Qualität des eigenen EMa entwickelt. Die Pioniere hierfür waren Prof. Koos Prinsloo und Stephanus Malherbe, leitender Forscher bei den ZZ2 Laboratorien. Mittels Epifluoreszenz-Mikroskopie werden Proben des EMa ausgewertet. Die Ergebnisse werden dann mit Hilfe mehrdimensionalen statistischen Vorgehensweisen mit ältern Ergebnissen in der eigenen Datenbank verglichen. Auf diese Weise konnte Stephanus Malherbe deutlich zwischen authentischem EM und Imitaten von anderen Herstellern unterscheiden. Händler und andere nutzen diese Labortests, um die Qualität ihrer eigenen EMProdukte zu messen und Änderungen der Rezepturen auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen.
„Dieser Besuch hat meine Sicht auf die kommerzielle Landwirtschaft verändert. Ich habe gelernt, dass es einen Weg gibt, großflächigen Anbau auch naturnah zu betreiben.“ (Asher Maimon, EM-Israel, bei seinem Besuch 2014)
Die Zukunft der EM-Technologie in Südafrika
Die Zukunft sieht für die EM-Technologie in Südafrika ziemlich gut aus. Die Konsumenten werden die Produzenten weiterhin unter Druck setzen, gesunde Nahrungsmittel mit nachhaltigen Anbaumethoden zu produzieren. Die Verschmutzung durch Abwässer bedroht die Trinkwasserqualität in den schnell wachsenden Großstädten, aber auch in den kleineren Städten im ländlichen Raum. Supermärkte dominieren immer mehr die Produktions- und Verteilungssysteme der Nahrungsmittel, was zu strengeren Sicherheitsstandards führt. Dies sind nur einige der Herausforderungen für Landwirte in Südafrika. Die EM-Technologie ist ideal, um solche Probleme auf eine umweltgemäße Art und Weise in den Griff zu bekommen.
EM in Kombination mit guter fachlicher Arbeit
Trotz der positiven Erfahrungen mit der EMTechnologie ist sich ZZ2 bewusst, dass EM kein alle Probleme lösendes Wundermittel ist. Der Landwirt selbst bleibt verantwortlich für sein Handeln und kein Wundermittel kann die Konsequenzen falschen Handelns korrigieren. So hat ZZ2 z.B. erst kürzlich die Bedeutung des richtigen Pflanz-Zeitpunkts (wieder)entdeckt, um beste Ergebnisse zu erzielen. Irgendwie hatte man vergessen, dass etwas so einfaches einen solch positiven Einfluss auf das Gesamtsystem haben kann. Auch die Bedeutung der richtigen Bewässerung auf Ertrag und Qualität wird von den ZZ2 Landwirten hervorgehoben. Für guten Ertrag und Qualität ist auch der kluge Einsatz entsprechender Sorten, die Wahl der richtigen synthetischen und organischen Dünger sowie die effiziente Sichtung von Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall notwendig. Schließlich hat das Kultivieren von Tomaten in gesunden Böden von guter physischer, chemischer und biologischer Qualität einen entscheidenden Anteil an der Erfolgsgeschichte von ZZ2. EM steuert wertvolle Aspekte zu allen Facetten einer modernen Landwirtschaft bei und muss unseres Erachtens unbedingt Bestandteil eines integrierten, ökologisch orientierten Anbausystems sein.
Kontakt: www.zz2.biz