EM-Öko Stadt vor den Toren Singapurs

In Malaysia ist eine Wohnstadt mit EM gebaut entstanden  In Südostasien hat Malaysia eine rasante Entwicklung genommen. Dazu passt, dass die Regierung zusammen mit dem Bundesland Johor 2006 ein gewaltiges Stadtentwicklungsprojekt ins Leben gerufen hat. In einer Zeitspanne von 20 Jahren soll auf einer Fläche von 2200 km2 ein städtisches Zentrum entwickelt werden, zu dessen Leitbildern eine ökologische Ausrichtung gehört. Als eine der ersten hat die Stadtentwicklungsgesellschaft Tanah Sutera auf einer Fläche von 487 ha westlich der Bundeshauptstadt Johor Bahru eine zweiteilige Öko-Stadt entwickelt und zu großen Teilen schon gebaut. Das Besondere daran: Seit 2011 an ist die EMRO beratender Partner der Entwicklungsgesellschaft, die EM-Technologie ist unverzichtbarer Bestandteil des Gesamtkonzeptes und wird in allen Bauten eingesetzt. 

Feierliche Eröffnung der zentralen Wohnanlage „The Seed“

Gegenwärtig werden weltweit viele Öko-Städte und -Siedlungen entwickelt, die nicht nur dem Öko-System allgemein sorgfältige Beachtung schenken, sondern insbesondere auf die Umweltbelastungen achten. Man konzentriert sich auf Aspekte wie den ökologischen Fußabdruck, das Recyceln von Ressourcen, die Reduktion von schädlichen Abfällen und ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Natur. Bislang ist aber nur sehr wenig auf das Zusammenleben von Menschen und mikrobiellen Gemeinschaften, d.h. das Mikrobiom*, geachtet worden. Jüngere Studien haben gezeigt, dass Menschen nicht die einzige Einheit sind, die mit dem Mikrobiom eng verwandt sind, sondern dass eine große Vielfalt von Mikroben Schlüssel-Beteiligte unseres Planteten sind, nämlich des Bodens, Wassers, der Luft, Pflanzen und Tiere. Darüber hinaus wissen wir, dass zehnmal mehr Mikroben unseren Körper bewohnen als wir eigene Zellen besitzen, und dass diese eng mit der Qualität unseres Lebens und unserer Gesundheit verbunden sind. Diese Mikroben-Gemeinschaften nennt man Erd-Mikrobiom oder menschliches Mikrobiom. Der vorliegende Bericht stellt das Entwicklungsprojekt einer Öko-Stadt vor, die eine Technologie anwendet, die nützliche Mikroorganismen nutzt. Das Ziel ist die Gestaltung einer gesunden und ausbalancierten Umwelt für diesen Teil der Einwohner Malaysias.

Die „5 R“

“To create a zero waste and green living environment starting with Tanah Sutera residents and expanding to our community and to the society at large”. (Für ein abfallfreies und grünes Lebensumfeld, das mit den Einwohnern von Tanah Sutera beginnt und sich auf die Gesamtgesellschaft ausdehnt) – das Motto der Öko-Stadt Tanah Sutera.

Um die neue Stadt öko-sensibel zu machen und mit dem Ziel einer abfallfreien und grünen Umwelt, erfand man das „Konzept der 5 R“. Diese stehen für fünf (englische) Worte, die mit R beginnen: Reduce, Reuse, Recycle, Rethink and Responsible.

“Reduce” (dt: reduzieren) bedeutet zum einen, Nahrungsmittelabfälle zu reduzieren sowie den Gebrauch von chemischen Düngern, Pestiziden etc. weitestgehend zu vermeiden.

“Reuse” (dt.: Wiederbenutzen) heißt, existierende Technologien und Materialien wiederzuverwenden.

“Recycle” wird genau so in der deutschen Sprache benutzt und meint die Umwandlung von Abfall in brauchbare Materialien.

“Rethink” (dt.: überdenken) meint, das Konsumverhalten und die überkommenen Gewohnheiten überdenken und damit mehr grüne Ideen in die Lebensentwürfe einziehen lassen.

“Responsible” (dt.: verantwortungsvoll) bedeutet, ein verantwortungsvolles Mitglied der Gemeinschaft zu sein und Gesundheit und eine gesunde Umwelt für uns und unsere Kinder zu gewährleisten.

Die federführende Firma entschloss sich nach eingehender Prüfung und Beratung – u.a. vor Ort in Okinawa – , das Konzept der EM-Technologie bei dem Projekt der Öko-Stadt zur Anwendung zu bringen, – mit dem großen Ziel, die Erde vor weiterer Verschmutzung zu bewahren.

Das Mikrobiom und die EM-Technologie

Die zum menschlichen Genom gehörigen Mikroben bilden ein komplexes Öko-System, das für die Gesundheit von großer Bedeutung zu sein scheint. Exzessiver Gebrauch von Antibiotika und antibakteriellen Mitteln zerstören das gesunde Mikrobiom, was zu einer Reihe von Erkrankungen führt. Darüber hinaus leben Mikroorganismen überall auf der Erde, sogar in der Tiefsee oder in Gestein. Diese Gemeinschaft nennen wir das Erd-Mikrobiom. Es hat Auswirkungen auf alle lebenden Systeme, Pflanzen, Tiere, Menschen. Daher muss dem Mikrobiom große Aufmerksamkeit geschenkt werden. Fast 20 Jahre vor der Entwicklung des Konzeptes des Mikrobioms empfahl Prof. Teruo Higa, damals noch an der Universität Ryukyu in Okinawa, den aktiven Einsatz von nützlichen Mikroorganismen, die er als Multi-Mikrobenmischung zusammengestellt hatte und „EM Effektive Mikroorganismen“ nannte. Die von ihm gegründete EMRO ist Partner und Berater im Bezug auf den Einsatz von EM beim Bauen und beim Erhalt eines gesunden Mikrobioms in der neuen Öko-Stadt.

Die Anwendung der EM-Technologie bei dem Aufbau der Öko-Stadt

A. Straßenbäume und Pflanzen im Park

Der Einsatz von Pestiziden wird auf ein absolutes Minimum reduziert. Stattdessen wird mit den Methoden der EM-Technologie das Wachstum gesunder Wurzeln unterstützt. Die so gewachsenen Pflanzen sollten stark genug sein, sich gegen Krankheiten und Schädlinge zu schützen.

B. Teiche im Park

Der starke Zufluss von Stoffen wie Phosphor und anderen Chemikalien ist verantwortlich für die Schwächung der Selbstreinigungskräfte des Teiches im Park. Dies führt in der Regel zur Schlammbildung, verstärkter Algenblüte und einer unangenehmen Geruchsentwicklung. Um die Selbstreinigungskraft des Ökosystems zu erhalten, wird mit einer regelmäßigen Zugabe von EM und/oder Bokashi-Bällchen und präventiven Maßnahmen ein günstiges Mikrobiom geschaffen, das die negativen Prozesse verhindert.

C. Behandlung des Abwassers in der Schule

Gegenwärtig werden die Abflüsse der Schule in einen Klärteich geleitet. Das Wasser, das die vorbestimmten Werte erreicht hat, wird dann in den Fluss geleitet. Zusätzlich wird aber darauf gedrängt, den Einsatz bakterizider Mittel und synthetischer Seifen zu minimieren, um den Teich für ein günstiges Mikrobiom zu erhalten. Geplant ist auch die periodische Zugabe von EM und/oder Bokashi-Bällchen. Damit kann ein gesundes Mikrobiom unterstützt und die Selbstreinigung des Ökosystems erhalten werden.

D. Reinigung von Toiletten und den Böden im Einkaufszentrum

Soweit möglich werden scharfe Reinigungsmittel und bakterizide Mittel reduziert. Der Einsatz von EM kann stattdessen die Bildung von Schmutz erzeugenden und pathogenen Bakterien unterdrücken.

E. Organische Küchenabfälle

Organische Küchenabfälle von Wohnungen und öffentlichen Einrichtungen werden vorzugsweise mit EM recycelt, um nach der Fermentation als organischer Dünger in den Anlagen benutzt zu werden. Das Sammeln von Glas und Plastik wird vom Eigentümerverein organisiert.

F. Umweltbildung

Regelmäßig werden in der Schule oder anderswo Treffen zur Umweltbildung organisiert, um den ökologischen Gedanken aufrecht zu erhalten. Grundkurse über den Einsatz von EM im täglichen Leben werden ebenfalls angeboten.

G. Bauausführung und Architektur

Frühere Berichte über eine Stärkung des Betons durch Zugabe von EM wurde durch unsere Untersuchungen bestätigt. Zusätzlich wurden der Baugrund mit EM ausgesprüht. Momentan wird untersucht, in wie weit der Einsatz von EM das so genannte „sick-house-syndrom“ verhindert, das oft in Neubauten beobachtet wird, und in wie weit sich die Raumtemperatur stabilisiert. Die genaue Auswertung der Effekte von EM wird gegenwärtig durchgeführt. Ein Ziel dabei ist, Kriterien für eine Bewertung zu etablieren.

Zusammenfassung

In Anbetracht der wachsenden Erkenntnis, dass wir in einem Meer von Mikroorganismen leben, glauben wir, dass das Entwicklungsprojekt dieser Öko-Stadt in Malaysia mit seiner fundierten Berücksichtigung des Mikrobioms, das aktuelle Konzept einer Öko-Stadt mit einer bislang beispiellosen und innovativen Einsicht bietet.

Prof. Higa berichtet von einem Besuch 2013, dass trotz der großen Hitze die Betonmauern diese nicht speicherten, sondern kühl blieben. Der Präsident der Baufirma, Steven Shum, der ihn begleitete, war sehr überrascht, weil er dieses Phänomen bisher nicht kannte. Auch der Verbindungsgang zwischen den Gebäuden war kühl, als wäre er von einer Klimaanlage heruntergekühlt worden.

Hia Hui Ching (Tanah Sutera Development Sdn Bhd), Yoshitaka Fukugauchi (EMRO Japan), Makoto Miyagi (EMRO Japan), Teruo Higa (International Research Center of EM Technology, Meio University, Okinawa), Steven Shum (Tanah Sutera Development Sdn Bhd) and Masaki Shintani (EMRO Japan)

*Das Mikrobiom bezeichnet die Gesamtheit aller den Menschen besiedelnden Mikroorganismen. Damit sind primär die Darmbakterien gemeint, aber auch alle Mikroorganismen, die auf der Haut leben. Der Begriff wurde von Joshua Lederberg in Anlehnung an das Genom geprägt. Nach Beendigung des Humangenomprojekts fand er, dass auch die Mikroflora des Menschen berücksichtigt werden müsse, da dieses Teil des menschlichen Stoffwechselsystems sei und daher maßgeblichen Einfluss auf den Menschen habe.

Prof. Higa berichtet von einem Besuch 2013, dass trotz der großen Hitze die Betonmauern diese nicht speicherten, sondern kühl blieben. Der Präsident der Baufirma, Steven Shum, der ihn begleitete, war sehr überrascht, weil er dieses Phänomen bisher nicht kannte. Auch der
Verbindungsgang zwischen den Gebäuden war kühl, als wäre er von einer Klimaanlage heruntergekühlt worden.

Leicht gekürzte Übersetzung eines Manuskripts von März 2014, Übersetzung: Franz-Peter Mau

Unser Dank geht an die EMRO, die uns das Manuskript und die Fotos freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.

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