Tannenreisig und Stroh wird von dem erfahrenen Team gehäckselt. Alle Zutaten werden per Hand sorgfältig gemischt, mit EMa besprüht und aufgeschichtet.
Tannennadeln gegen Mäuse
Alle, die mit der EM-Technologie arbeiten, wissen aus Erfahrung, dass die Effektiven Mikroorganismen überall eingesetzt werden können. Diese Erkenntnis wird durch das nachstehende Beispiel weiter gefestigt. Ein solcher Pionier ist Arthur Tschanz, pensionierter Hobbylandwirt und ehemaliger Zimmerman, wohnhaft im schönen Bauerndorf Sigriswil oberhalb des Thunersees im Berner Oberland. 2005 schenkte ihm seine Tochter das EM Anwenderbuch von Franz-Peter Mau. Nach der Lektüre war bei ihm der EM Virus vollends gezündet. Er versuchte, im Stall und Garten Futterbokashi einzusetzen. Bald stellte er fest, dass die Mäuse dieses fermentierte organische Material ebenfalls über alles liebten. Auch Tiere wissen ja bekanntlich was ihnen gut tut und erst noch gesund ist! Doch Arthur Tschanz gab nicht auf. Er erinnerte sich, dass sie jeweils beim Setzen der Kartoffeln zur Abschreckung gegen Mäuse Mist mit Tannennadeln mit in die Furche legten. – So sagte er sich, wenn Tannenreisig mit Bokashi fermentiert wird, könnte dies die fresslustigen Tierchen ebenfalls abhalten. Und siehe da, es wirkte Wunder – denn die Mäuse machen ihm seither das Bokashi nicht mehr streitig. Er überlegte weiter, dass sich die Abgabe eines Extraktes aus Tannennadeln oder Medikamenten, die von Tierärzten zur Reinigung des Körpers oft verschrieben wird dadurch erübrigen könnte. Inzwischen hat sich gezeigt, dass dem so ist und sein EM-Produkt vereinzelt von Tierärzten bereits als Futterzusatz empfohlen wird.
Gute Wirkung bei Tieren
Zu Beginn setzte Arthur Tschanz das Tannenreisig- Bokashi selber in kleinen Mengen in 50 – 100 Liter Fässern an. Als er bei ein paar Landwirten Muster des Resultates den Schweinen, Kühen, etc. zu versuchen gab, frassen diese das Material gierig und lechzten nach mehr. Ermutigt durch die spontane Fresslust des Viehs, waren ein paar experimentierfreudige Bauern spontan bereit, einen Versuch zu wagen. Das Resultat war überwältigend positiv. Nach dem Kalben unterstützt es die Kühe in natürlicher Art und Weise so dass sich deren Organismus rascher erholt und vor allem wesentlich besser reinigt. Auch bei der Deckung der Tiere bringt es den Vorteil, dass die Kühe in der Regel bereits nach dem ersten Besamen trächtig werden. Einer der eifrigsten Anwender ist Andreas Santschi in Sigriswil, der nichts unversucht lässt, um seinem Vieh natürliche, mit „Effektiven Mikroorganismen“ angereicherte Futterzusätze zu füttern und dabei schöne Erfolge verzeichnet. Allgemein berichten die Landwirte, dass das Immunsystem ihrer Tiere gestärkt wird und diese dadurch eine gute Gesundheit haben. Ein schöner Nebeneffekt sind die qualitativ und auch mengenmässig höheren Leistungen.
Die Herstellung
Solche Erfolgsgeschichten sprechen sich herum. Inzwischen produziert Arthur Tschanz pro Jahr über 10.000 kg fermentiertes Tannenreisig. Alleine könnte er dies nicht mehr bewältigen. Es freut ihn, dass er auf die Hilfe von ein paar erlebnisfreudigen Kollegen zählen kann. Als Ueli Rothenbühler und ich Arthur Tschanz besuchten, wurden wir Augenzeugen des Rituals, wie das Ansetzen einer Fermentations-Tranche abläuft. Das Viererteam bestehend aus Walter Amstutz, Werner Eberle, Otto Grossglauser und Arthur Tschanz liess zuerst das Tannenreisig (Weiss- und Rottannen- Reisig/kleine Zweige) durch eine Häckselmaschine, um fein zerkleinertes Material zu erhalten. Danach wurde auf einer Länge von ca. sieben Metern sämtliches Material abwechslungsweise in Lagen zu einem länglichen Haufen (Walm) aufgeschichtet. Jede Lage wurde mit EMa besprüht, anschliessend mit der Schaufel von Hand gemischt, in Fässer abgefüllt, stark gepresst, so dass möglichst wenig bis kein Sauerstoff mehr Platz hatte, und dann mit dem Deckel verschlossen. Auffallend und möglicherweise auch mitentscheidend für die gute Qualität des Bokashis ist, wie harmonisch und liebevoll das Team bei der Verarbeitung des Materials umgeht:
Die Originalrezeptur der Mischung
100% dieses besonderen Bokashis bestehen aus 60-65 % fein gehäckseltem Tannenreisig (Weiss- oder Rottanne), je nachdem wie grün/frisch es ist. Wenn das Reisig nass ist, braucht es entsprechend weniger verdünnte EMa-Flüssigkeit. Dazu kommen 15% Obsttrester (oft schwierig zu beschaffen) sowie 10-15 % Strohhäcksel, ebenfalls in der Häckselmaschine zerkleinert. Wenn das Tannenreisig nicht zu frisch ist, kann weniger Strohhäcksel zugegeben werden. In die Mischung gehören dann noch 5% Getreidemischung (Kleie, Leinsamen, Heusamen vom Heustock) und Malz, Traubenzucker und Steinmehl mit Keramikpulver vermischt. (Auf einen Sack Steinmehl von 45 kg kommt 1 kg EM-Keramikpulver.) Angefeuchtet wird es mit rund 20 Liter EMa-Wasserlösung (20% EMa und 80% Wasser). Die Fermentationszeit beträgt sechs Wochen im Sommer und 10-12 Wochen im Winter. Der Standort sollte sonnen- und windgeschützt bei ausgeglichener Temperatur sein. In anaerobem Zustand beträgt die Haltbarkeit an geeignetem Standort bis zu 12 Monaten. Arthur Tschanz ist froh, dass es bereits Nachahmer gibt und hofft auf viele zusätzliche, denn er und seine Kollegen stoßen zwischenzeitlich an die Kapazitätsgrenze. Für weitere Auskünfte wenden Sie sich an das Sekretariat der IG EM Schweiz.